Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Beckers, Karl Graf von“ von Carl von Landmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 235–236, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Beckers,_Karl_Graf_von&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 10:22 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 2 (1875), S. 235–236 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Karl August von Beckers zu Westerstetten in der Wikipedia
Karl August von Beckers zu Westerstetten in Wikidata
GND-Nummer 135904684
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|2|235|236|Beckers, Karl Graf von|Carl von Landmann|ADB:Beckers, Karl Graf von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=135904684}}    

Beckers: Karl Graf von B., königl. bairischer General der Infanterie, geb. 1770, † 8. Novbr. 1832. Vermuthlich 1787[WS 1] als Hauptmann in activen bairischen Dienst getreten, wird Graf v. B. zuerst im Kriege 1806–7 in selbständiger Verwendung genannt: unter Wrede Regiments-Commandeur, befehligte er das Detachement, an welches sich 1806 die von Preußen vertheidigte Veste Plassenburg in Franken übergab. Später rückte B. mit seinem Regimente nach Polen und kämpfte mit in den Schlachten von Heilsberg und Friedland. Im [236] Feldzuge 1809 commandirte B. die 2. Inf.-Brigade der Division Wrede; mit Auszeichnung führte er dieselbe in der Schlacht bei Abensberg, im Treffen von Neumarkt, bei der Verfolgung der Oesterreicher über die Grenze und bei der Einnahme von Salzburg. Das Jahr 1812 führte ihn mit seiner Brigade nach Rußland; in der für Baiern ruhmreichen Schlacht von Polozk stand er am rechten Flügel der bairisch-französischen Schlachtlinie. Nach der Schlacht übernahm er die Division Wrede’s, welcher den Oberbefehl über das gesammte bairische Contingent erhalten hatte. Mit dem Rückzuge der „großen Armee“ von Moskau gingen auch die Baiern, welche an der Düna stehen geblieben waren, unter fortwährenden Gefechten zurück; B. war unter den Wenigen, welche ihr Vaterland wiedersahen. – Nach kurzer Verwendung bei dem an der Nordgrenze Baierns aufgestellten Beobachtungscorps unter Raglovich befehligte Gr. v. B. als Generallieutenant die 2. Inf.-Division der nun gegen Frankreich aufgebrachten bairischen Armee. Beim Vormarsche gegen Paris blieb er jedoch mit seiner Division und zugetheilten österreichischen Truppen zur Einschließung der tapfer vertheidigten oberelsäßischen Festungen zurück. 1815 dagegen rückte auch seine Division, von der Rheinpfalz aus, über die Saar gegen Paris vor. Die Wegnahme der von der französischen Division Meriage vertheidigten Stellung von Saarbrücken und einige andere minder bedeutende Gefechte bilden den Schluß von Beckers’ kriegerischer Thätigkeit. – Gr. v. B. war kein hervorragendes Führertalent, der Vortheil seiner adeligen Geburt entrückte ihn rasch den subalternen Stellen, sein Glück behütete ihn in zahlreichen Schlachten und Gefechten. Aber das Verdienst gebührt ihm: er verstand selbst unter schwierigen Verhältnissen das zu thun, was viele auch geniale Führer oft nicht vermögen, nämlich die Anordnungen des Oberbefehlshabers im richtigen Sinne auszuführen, – auch dadurch kann man sich hoch verdient machen.

Völkerndorff, Kriegsgeschichte von Baiern unter König Max Joseph I., 1826.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. wohl eher 1797.