Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Beck, Ludwig Joseph“ von Otto Mejer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 217–218, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Beck,_Ludwig_Joseph&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 12:53 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Beck, Karl Josef
Band 2 (1875), S. 217–218 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Dezember 2009, suchen)
Ludwig Joseph Beck in Wikidata
GND-Nummer 135904374
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|2|217|218|Beck, Ludwig Joseph|Otto Mejer|ADB:Beck, Ludwig Joseph}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=135904374}}    

Beck: Ludwig Joseph B., Dr. theol., Generalvicar des Erzbisthums Trier, geb. zu Mainz (Geburtsjahr unbekannt), † zu Limburg a. Lahn im März 1816. Auf der Mainzer Hochschule vorgebildet, auch juristisch gut geschult, dann Hofmeister eines Grafen von Elz-Kempenich, erhielt er die sehr einträgliche Pfarrei Kempenich (Kreis Adenau) im Erzbisthum Trier. Im Archiv der gräflichen Familie hatte er verloren gegangene Gerechtsame des Kurstaates Trier entdeckt; dadurch empfahl er sich dem Kurfürsten Clemens Wenzel. Er ward (gegen 1780) als Fiscal nach Coblenz berufen und, da er sich hier bewährte, zum geheimen Rath, Referenten in geistlichen Sachen und Generalvicar zu Coblenz ernannt. In dieser Stellung ward B., was ihn hauptsächlich bemerkenswerth macht, im Jahre 1786 die Seele des Emser Congresses, wie aus dessen Acten hervorgeht. Ein vorbereitendes Erachten von ihm findet sich gedruckt in (Eilers) „Deutschen Blättern“, N. Folge (1841) II. 93 ff. Von ihm war der lateinische Entwurf, welcher zuerst berathen wurde. Er leitete die Verhandlungen. Von ihm ist die deutsche, dem Kaiser übergebene Formulierung, welche unter dem Titel „Resultat des Emser Congresses“ später bekannt ward. Nach dem Tode Hontheim’s (2. September 1790) würde das weihbischöfliche Amt B. zugekommen sein: der Kurfürst wagte aber wegen seines Antheils an den Emser Punctationen nicht, ihn in Rom zu präsentiren. Wie man dort gegen ihn gesinnt war, mag eine Aeußerung des Jesuiten Feller in seinem „Blick auf den Emser Congreß“ zeigen. Wie die dort betheiligten Erzbischöfe, sagt er, so hätten auch ihre Deputirten jeder mehrere Pfründen: der für Trier (B.) habe eine Pfarrei, Kempenich, von 3000 fl. Einkünften, wo er nicht wohne, ein Canonicat zu St. Paulin in Trier, wo er nicht zu Chor gehe, und die Propstei Oberwesel, wo er nicht residire. – Als 1792 der Kurfürst mit seinen Behörden vor den Franzosen von Coblenz flüchtete, ging B. mit dem Generalvicariate nach Limburg a. Lahn, und leitete von hier aus, während der Kurfürst sich nach Augsburg zurückzog, die geistliche Regierung der Erzdiöcese; seit 1802 nur noch des rechtsrheinischen Theiles derselben, denn den linksrheinischen hatte der Papst in jenem Jahre zur französischen Kirche geschlagen. Der nassauischen Regierung gegenüber suchte B. [218] die Rechte seiner Kirche zu wahren; manche darauf bezügliche Arbeiten von ihm aus dem Anfange des Jahrhunderts sind noch vorhanden: s. Eilers, „Deutsche Blätter“, III. 106 (vergl. überhaupt das. III. 84 den Brief in der Note) und „Zeitschrift f. d. Geschichte des Ermelandes“ V. 28. Nach dem Tode des Kurfürsten, 27. Juli 1812, fungirte B. als Vicarius capituli sede vacante. Er ist nicht zu verwechseln mit einem anderen Beck, welchen der Kurfürst als Beichtvater an seinem Hofe hatte und der wahrscheinlich der Urheber zu dem Rücktritte seines Herren von den Emser Punctationen ist. Auf Andringen des Domcapitels wurde er entfernt.