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Artikel „Beatrix von Courtray“ von Joseph Albert Alberdingk Thijm in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 190–191, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Beatrix_von_Courtray&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 14:44 Uhr UTC)
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Beatrix von Courtray, geb. in der ersten Hälfte des 13. Jahrh., † 11. Nov. 1288. Tochter Heinrichs III. von Brabant, war sie in erster Ehe [191] mit dem Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen und nach dessen 1247 erfolgtem Tode seit 1248 mit dem Grafen Wilhelm von Dampierre, dem Erben Flanderns vermählt, der aber 1251 starb, ehe er die Grafschaft erlangt hatte. B. lebte fortan auf ihrem Schlosse zu Courtray, wo sie einen Schwestersohn, den jungen Grafen Robert v. Artois erzog. Durch Familienbeziehungen nicht nur mit den Häusern von Brabant und Flandern sondern auch mit dem französischen Königshause verbunden, hat sie während der zweiten Hälfte des Jahrhunderts in den politischen Händeln der Zeit eine einflußreiche Rolle gespielt, wie uns zahlreiche in den belgischen Archiven erhaltene Correspondenzen zeigen. Ebenso durch Frömmigkeit und Wohlthätigkeit wie durch feinen Geist und Liebe zu den Künsten ausgezeichnet, machte sie ihren Hof zu einem gesuchten Sitze einer edlen und kunstsinnigen Geselligkeit. – Mit dem Grafen Guy von Flandern stand sie über ihr Witthum in langen, erst 1284 unter Vermittelung des Papstes durch einen von Karl von Anjou gefällten Schiedsspruch beigelegten Streitigkeiten. Zuletzt zog sie sich in die von ihr nach Courtray verlegte und reich dotirte Abtei von Gröningen zurück, wo sie gestorben ist.

Kervyn de Lettenhove: Béatrice de Courtrai (Bulletin de l’Académie roy. de Belg. tom. XX u. XXI).