ADB:Balduin II. (Bischof von Utrecht)

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Artikel „Balduinus II. Bischof von Utrecht“ von Joachim Joseph Vos in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 15, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Balduin_II._(Bischof_von_Utrecht)&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 13:22 Uhr UTC)
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Balduinus II. Bischof von Utrecht, † 1196, Sohn Dietrichs VI., Grafen von Holland, und Bruder des Grafen Floris III. Nachdem er eine Zeit lang Propst des Capitels zu Oldenzaal gewesen war, und eine ähnliche Stelle an der St. Marienkirche in Utrecht bekleidet hatte, folgte er im J. 1178 dem verstorbenen Gottfried im Utrechter Episcopat. Seine Zeitgenossen rühmen ihn als einen sehr sanftmüthigen Mann und priesen seine Keuschheit auf eine Weise, welche die seiner geistlichen Brüder stark in Verdacht bringt. Diese Sanftmüthigkeit schloß aber bei B. den Muth nicht aus, der sein gräfliches Geschlecht kennzeichnete, und den er selbst bei der Verwaltung der weltlichen Güter des Episcopats so sehr brauchte. Fortwährend hatte er Streit zu führen, gegen die Bewohner Groningerlands und Drenthes, welche sich öfters gegen die Macht des Utrechter Bischofes auflehnten. Auch kam es zwischen ihm und dem Grafen von Gelder zu einem blutigen Zusammenstoß über den Besitz des Landstriches, die Veluve genannt. Im J. 1188 versöhnte er sich auf dem Reichstag zu Mainz, wahrscheinlich durch Vermittelung des Kaisers Friedrich I. Rothbart, mit seinem Gegner Otto von Gelder, welcher das Kreuz auf sich nehmen wollte, aber nach den Begriffen jener Zeit vorher mit seinen Feinden versöhnt sein mußte. Von B. geistlicher Wirksamkeit wird wenig erwähnt. Als er im J. 1192 zu Köln, wo er Bruno v. d. Berg ordnen sollte, den Erzbischöfen von Trier und Verdun den Vorrang abtreten mußte, zog B. sich zurück. Nachdem Otto von Gelder aus dem heiligen Lande zurückgekehrt war, erneuerte sich der Streit mit diesem. B. begab sich nach Mainz, um die Hülfe des Kaisers Heinrich VI. anzurufen, aber schon wenige Tage nach seiner Ankunft starb er. In der St. Martinskirche zu Utrecht ward er begraben.

Moll, Kerkgeschied. v. Nederl. vöor de Hervorm. II. 1. S. 100 ff.