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Artikel „Assing, David“ von Johann Friedrich Ludwig Theodor Merzdorf in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 624–625, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Assing,_David&oldid=- (Version vom 10. Oktober 2024, 11:09 Uhr UTC)
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Assing: David A., vor seiner Taufe Assur, geb. 12. Dec. 1787 zu Königsberg in Preußen, † 25. April 1842. Da seine israelitischen Eltern kein Vermögen besaßen und er selbst schwächlichen Körpers war, so entschloß er sich, Medicin zu studiren, besuchte die Universitäten Halle, Tübingen, Wien und ward 26. Aug. 1807 in Königsberg zum Doctor promovirt. Den Befreiungskrieg 1813 machte er erst im russischen, dann im preußischen Heere mit Auszeichnung mit. Nach dem Frieden 1815 siedelte er sich in Hamburg an, wo er die Schwester seines Freundes Varnhagen von Ense Rosa Maria (s. d.) heirathete. Er verlebte eine glückliche Ehe. Durch den Verlust seiner Frau völlig geknickt, überlebte er sie nur kurze Zeit. Mit Chamisso und Justinus Kerner eng befreundet, widmete er die Mußestunden der Dichtkunst, doch blieben seine Gedichte in den Musenalmanachen, dem Morgenblatte etc. zerstreut.

Rosa A., seine Gattin, geb. 28. Mai 1783, † 22. Jan. 1840, war das älteste Kind des pfälzisch-bairischen Medicinalrathes Varnhagen von Ense. Mit den Eltern zog sie erst nach Straßburg, wo der Vater bei der Universität angestellt war, jedoch bald flüchten mußte. Mutter und Tochter blieben bis 1796 in Straßburg, gingen dann nach Hamburg, wo sich Varnhagen niedergelassen hatte, aber schon 1799 starb. Als ihr Bruder 1800 nach Berlin ging, widmete sie sich dem Erziehungsgeschäfte. Durch den Bruder in dessen Freundeskreis gezogen, lernte sie Chamisso, Neumann, Justinus Kerner, sowie Assing kennen, mit welchem letzteren sie sich 1815 vermählte. In Gesellschaft ihrer beiden Töchter Ottilie und Ludmille machte sie vielfache Reisen nach Berlin, dem Rhein, nach [625] Schwaben und Paris, um Freunde und den Bruder zu besuchen. Frühzeitig widmete sie sich der Dichtkunst und zeigte in ihren Gedichten ein edles Frauengemüth. Nach ihrem Tode gab ihr Mann eine Sammlung heraus: „Rosa Maria’s (wie sie sich als Dichterin stets nannte) poetischer Nachlaß“. 1840. Novellen von ihr finden sich im Gubitz’schen Gesellschafter.

D. A. Assing, Nenien nach dem Tode Rosa Maria’s. Gutzkow, Vermischte Schriften Th. 3 (Erinnerungen an Rosa Maria). Schröder, Hamb. Schriftstellerlex.