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Artikel „Arckenholtz, Johannes“ von Carl Altmüller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 512–513, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Arckenholtz,_Johannes&oldid=- (Version vom 25. April 2024, 10:27 Uhr UTC)
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Arckenholtz: Johann A., 1695 im schwedischen Finnland geb., † 14. Juli 1777, war, nachdem er einen schwedischen Edelmann auf Reisen im Auslande begleitet hatte, bei der Reichskanzlei zu Stockholm angestellt. Als eine von ihm 1730 in Frankreich verfaßte Schrift, welche ein Bündniß zwischen Schweden und letzterem entschieden als unheilvoll und dabei die Staatsverwaltung des Cardinals Fleury im ungünstigsten Lichte darstellte, dem französischen Gesandten am schwedischen Hofe in die Hände und dadurch auch zur Kenntniß des Cardinals gerathen war, sah sich der König von Schweden, Friedrich I., zugleich Landgraf von Hessen-Kassel, genöthigt, A. (nach Schloß Carlstein) als Staatsgefangenen bringen zu lassen und ihn im August 1738, unter Entsetzung von seinem Amte, zur Abbitte gegen Fleury zu verurtheilen. Jedoch behielt A. seinen Gehalt, wurde auch 1743 wieder (als Secretär beim Staatscomptoir) angestellt, 1746 aber in die hessischen Lande des Königs als Bibliothekar an der fürstlichen Bibliothek und Aufseher über die sog. Kunstkammer und das Münzcabinet des Landgrafen in Kassel versetzt. Zwanzig Jahre hindurch war A. hier in besonders um die öffentliche Bibliothek verdienstvoller Wirksamkeit. Er schrieb während dieser Zeit u. A. seine „Mémoires concernant Christine, reine de Suède“. T. I–IV. Amsterdam 1751–1760. „Lettres sur les Lappons et les Finnois“. Frankf. u. Leipz. 1756. „Versuch einer pragmatischen Historie von Verträgen und Tractaten eines freyen Staates mit andern benachbarten Mächten“ Kassel, 1753. u. a. m. (Meusel, Lex.). 1765 setzte ihm der schwedische Reichstag eine Pension aus und verband damit den Wunsch, daß A. Hand an die Ausarbeitung einer Geschichte König Friedrich’s I. († 1750) legen möge. In Folge dessen 1766 in die Heimath zurückgekehrt, scheint jedoch [513] A. weniger den erwähnten Aufgaben, als allerlei mystischen Grübeleien in der Richtung Swedenborg’s seine Zeit gewidmet zu haben. Er starb zu Stockholm.