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Artikel „Alpen, Johann von“ von Ernst Raßmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 352–353, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Alpen,_Johann_von&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 16:07 Uhr UTC)
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Alpen: Johann von A., wurde im J. 1630 bei Cleve geboren.[1] Er widmete sich dem Priesterstande. Nachdem er einige Jahre in Osterwick, einem münsterländischen Dorfe als Pfarrer gewirkt hatte, wurde er im J. 1661 von dem damaligen Fürstbischofe von Münster, Christoph Bernard von Galen, zum Vicarius Generalis in Spiritualibus und zum Sigillifer ernannt. Diese Aemter [353] verwaltete er auch unter dessen Nachfolger, dem Bischofe Ferdinand von Fürstenberg, vom J. 1678–1683. Im J. 1663 wurde er Dechant an der St. Martini-Kirche zu Münster und 1682 heißt er Propst zu Xanten und Herr von Alpen. Als münsterischer Gesandter war er zugleich mit dem Vicekanzler Werner Zurmühlen auf dem Friedenscongreß zu Nymwegen (1677) zum Zwecke der Befürwortung religiöser Angelegenheiten in Bremen, Verden und Lingen zugegen. – A. war nicht allein Generalvicar, sondern auch der geheime Rath, der gewöhnliche Gesellschafter und Beichtvater des Fürstbischofs Christoph Bernard; er gehörte zu den Vollziehern seines Testaments und war auch dessen Biograph. Gleich nach dem im J. 1678 erfolgten Tode des Fürstbischofs Christoph Bernard von Galen erschien zu Amsterdam in holländischer Sprache ein Buch von dessen Leben und Thaten: „Historisch Verhael van’t Leven en Oorlogs-Bedryf van de Heer Christoph Bernard van Galen door S. d. V.“ Es war dies eine mit vielen Unrichtigkeiten und Entstellungen aller Art angefüllte Schmähschrift, die um so mehr widerlegt werden mußte, als davon eine deutsche, französische und italienische Uebersetzung gar bald erschien, worauf noch andere parteiische und unrichtige Schriften folgten. A. schrieb daher eine ausführliche Geschichte des Lebens und der Thaten des Fürstbischofs Chr. Bd. von Galen: „De vita et rebus gestis Christophori Bernardi, Episcopi et Principis Monasteriensis Decas, a Joanne ab Alpen, Ecclesiarum Metropolitanae Coloniensis Archidiacono Majore, Archidiaconalis Santensis Praeposito, insignis Collegiatae D. Martini Monasteriensis Decano, Christophori Bernardi Consiliario intimiore, Vicario Generali et Sigillifero conscripta.“ Coesfeldiae 1694. „Decadis pars secunda.“ Monasterii 1703.[2] Jeder Band enthält 5 Bücher. Von diesem Werke hat der Pfarrer Kurz zu Borghorst im Münsterlande einen deutschen Auszug veranstaltet (Münster 1790). Alpen’s Werk hat besonders wegen der vielen Urkunden einen nicht zu verkennenden Werth. Die Darstellung ist im Ganzen ruhig und objectiv, wobei jedoch besteht, daß der Verfasser von seinem Standpunkte aus, als Freund und Rathgeber Christoph Bernards und unter dem unmittelbaren Eindrucke der Thatsachen zuweilen nicht mit der nöthigen Unbefangenheit urtheilt und manches Wichtige übergangen oder nur eben berührt hat.

S. Tücking, Geschichte des Stifts Münster unter Christoph Bernard von Galen, Münster 1865.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 352. Z. 5 v. u. l.: geb. bei Cleve 1630, † 20. Mai 1698 (seine Gebeine ruhen in der St. Martinskirche zu Münster). [Bd. 5, S. 794]
  2. S. 353. Z. 23–24 v. o. l.: Coesfeldiae 1694. Die 2. Ausgabe dieser Biographie erschien 1696 Monast. Westph. typis Jo. Bern. Raesfeldt, die 3., wol nur Titelausgabe, ebenda s. a. und die 4. 1709 das. ap. Jo. Deierlein. Jeder Band etc. [Bd. 2, S. 797]