ADB:Albrecht II. (Herzog von Braunschweig-Lüneburg-Grubenhagen)

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Artikel „Albrecht II., Herzog von Braunschweig“ von Ferdinand Spehr in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 263–264, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Albrecht_II._(Herzog_von_Braunschweig-L%C3%BCneburg-Grubenhagen)&oldid=- (Version vom 15. Oktober 2024, 03:19 Uhr UTC)
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Albrecht II., Herzog von Braunschweig aus der grubenhagenschen Linie, † um 1383, war der älteste Sohn des Herzogs Ernst des Aelteren von Grubenhagen. Sein Geburtsjahr und wie er seine Jugend verlebte, ist nicht bekannt. Schon bei des Vaters Lebzeiten von diesem zum Mitregenten angenommen, beherrschte A. nach dessen Tode das Fürstenthum Grubenhagen, einige Besitzungen zu Osterode und Herzberg ausgenommen, welche er seinem Bruden Friedrich abtrat, allein und wählte zu seiner Hofstatt die Burg Salz der Helden bei Einbeck, weshalb er auch der „Herzog zum Salze“ genannt wurde. Man rühmt ihn als Liebhaber der Geschichte und Wissenschaften; gleichwol blühete unter ihm die Wegelagerei, der er selbst nicht fremd gewesen sein soll, wodurch er mit seinen Nachbarn in manchen Streit gerieth. 1361, am Tage St. Petri und Pauli, ertheilte Herzog A. mit seinem Bruder Johann der Stadt Braunschweig den Huldebrief, gerieth noch in demselben Jahre mit dem Grafen Otto von Waldeck und dessen Sohn Heinrich in Fehde und wurde mit dem Bruder 1362 in der Schlacht bei Arnoldshausen gefangen. Erst nach geschworener Urfehde erhielt er die Freiheit wieder. Besonders hart wurden durch die Streifzüge Albrechts und seiner Vasallen die Länder des Landgrafen Friedrich des Strengen von Thüringen betroffen. Nach ernsten aber vergeblichen Mahnungen rückte der Landgraf 1365 mit einem für damalige Zeit bedeutenden Heere, wie behauptet wird, mit achtzehntausend Mann in das Grubenhagener Land ein und lagerte vor Einbeck und Salz der Helden, mußte aber nach einigen Monaten unverrichteter Sache wieder abziehen. Bei Gelegenheit dieser Fehde wird zum ersten Male in den braunschweigischen Landen eines Geschützes erwähnt („diz waz die erste buchse, dy yn dessin landin vernommen wart“). Doch verwüstete der Landgraf Städte und Dörfer, nahm und brach mehrere der Raubburgen von Albrechts Vasallen, und zwang diesen dadurch, um Frieden zu bitten. Bald aber brach A. den Frieden aufs neue, der Landgraf überzog seine Lande nochmals und A. mußte sich bis zum geschlichteten Streit zum Einlager in Eisenach bequemen. Durch diese Fehden in Geldbedrängniß gerathen, sah sich Herzog A. genöthigt, mehrere seiner Besitzungen zu verpfänden, so 1365 die Vogtei in und um Hameln an den Grafen Johann von Spiegelberg, 1372 die Stadt Hameln selbst an den Grafen Otto von Schaumburg und 1370 dem Rathe der Stadt Braunschweig seinen Antheil an [264] der Altenwiek, dem Sacke, der Gerichtsbarkeit, dem Judenzolle und an den Mühlen von Braunschweig. Im J. 1381 verkaufte er dem Bischofe von Hildesheim mehrere um Einbeck belegene Dörfer für 300 rheinische Goldgulden auf Wiederkauf. Seine Gemahlin Agnes, Tochter des Herzogs Magnus mit der Kette von Braunschweig, gebar ihm einen Sohn, Erich. A. starb wahrscheinlich im J. 1383 und liegt im Alexanderstifte zu Einbeck begraben.

Zur Litteratur vgl. außer den bei Herzog Albrecht I. angeführten Werken: Max, Geschichte des Fürstenthums Grubenhagen. Hannov. 1862. Thl. I. S. 246.