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Artikel „Adrichem, Christian“ von Titus Tobler in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 125, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Adrichem,_Christian&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 01:06 Uhr UTC)
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Adrichem: Christian A. oder van Adrichum, geb. in Delft 14. Febr. 1533, † 20. Juni 1585; Sohn des Adrian Klaasz, Bürgermeister zu Delft, widmete sich der Theologie, wurde 1566 zum Priester geweiht, und bekleidete darauf die Stelle eines Superior des St. Barbaraklosters in seiner Geburtsstadt. In vorzüglicher Gunst stand er bei Maximilian von Burgund, der ihn Vater der büßenden Barbara zu nennen pflegte. Beim ersten Sturm der Reformation wurde er nicht nur aus Delft, sondern aus seinem Vaterlande überhaupt vertrieben und lebte zuletzt in Köln. Unter dem Namen Christianus Crucius gab er eine „Vita Jesu Christi ex IV Evangelistis breviter contexta“, Antwerpen 1578, heraus. In Köln beschäftigte er sich vor allem mit Jerusalem und dem heil. Lande, und veröffentlichte unter dem lateinisch zugestutzten Namen Adrichomius: „Iervsalem, sicvt Christi tempore florvit, et suburbanorum, insigniorumque historiarum eius breuis descriptio“, Colon. 1584, auch 1588, 1592. Dann das ganze heil. Land umfassend: „Theatrum terrae Sanctae et Biblicarvm Historiarvm cum tabulis geographicis“, Colon. 1590, ferner 1593, 1600, 1613, 1628, 1682. Diesem auch in verschiedene Sprachen übersetzten Theatrum ist ein „Chronicon duplex“ angehängt. Adrichem’s Schriften sind mit großem Fleiß gearbeitet; sie werden sehr häufig benutzt und werden, nicht ohne Belehrung, heute noch hier und da angeführt.

Tobler, Bibliographia geograph. Palaest. 209 ss.