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Artikel „Abel, Josef“ von Karl Weiß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 13, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Abel,_Josef&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 18:13 Uhr UTC)
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Abel: Josef A., Historienmaler und Radirer, geb. 1768 zu Aschach in Ober-Oesterreich, † zu Wien 4. Oct. 1818, einer der begabtesten Schüler Füger’s, des Directors der Akademie, in welche A. 1782 eintrat. Von idealer Anschauung getrieben, wandte sich A. mit Vorliebe der Antike und ihrer Stoffwelt zu, im Einklange mit jener Kunstrichtung, welche zu Anfang dieses Jahrhunderts in Deutschland und Frankreich in Schwung gekommen war. Nachdem er mehrere Jahre (1801–1807) zu seiner Ausbildung in Italien verweilt, kehrte er nach Wien zurück, wo er, seit 8. Febr. 1815 Mitglied der Akademie, mit kurzen Unterbrechungen bis an sein Lebensende blieb. Zu seinen bedeutendsten Werken (vgl. Meyer’s Künstlerlex.) werden gezählt sein Klopstock, von der Germania ins Elysium eingeführt, wo ihn Homer an der Spitze der berühmten Dichter aller Zeiten empfängt; ferner Orest, der sich seiner Schwester Elektra zu erkennen giebt und Sokrates, der seinen Schüler Theramenes im Areopage rettet. A. führte auch nach Füger’s Zeichnung den figuralischen Theil des Hauptvorhanges für das Burgtheater aus. Mehrere seiner Bilder sind in Riga, Prag und Krems. Der landschaftliche Theil in einigen seiner Werke ist von Reinhart und Schönberger ausgeführt. Von seinen zahlreichen Porträts ist das des Kaisers Franz im Kaiserornate hervorzuheben. In weitere Kreise drang Abel’s Ruf durch seine Radirungen, in denen eine geistvolle Darstellung herrscht.