„Täubchen, das im eignen Blute schwimmt“
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„Täubchen, das in seinem eignen Blute schwimmt“
(Richard Dehmel)
Als ich also diese Worte an mich las,
Erinnerte ich mich
Tausend Jahre meiner.
Eisige Zeiten verschollen – Leben vom Leben,
Und träumt nach meinem Leben.
Ich lag allen Tälern im Schoß,
Umklammerte alle Berge,
Aber nie meine Seele wärmte mich.
Und meine Augen sind traurige Kinder,
Die über die Lande gehen.
„Täubchen, das in seinem eigenen Blute schwimmt“ …
Ja, diese Worte an mich sind heiße Tropfen,
„Täubchen, das in seinem eigenen Blute schwimmt“ …
In den Nächten sitzen sieben weinende Stimmen
Auf der Stufe des dunklen Tors
Und harren.
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Um meine Träume
Und tönen.
Und mein braunes Auge blüht
Halberschlossen vor meinem Fenster
„Täubchen, das in seinem eigenen Blute schwimmt“ …