Textdaten
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Titel: „Noblesse Oblige“
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aus: Die Gartenlaube, Heft 34, S. 560
Herausgeber: Ernst Ziel
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Erscheinungsdatum: 1880
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[557]

NOBLESSE OBLIGE
Originalzeichnung von Otto Fikentscher in Düsseldorf.

[560] „Noblesse oblige“– „Adel verpflichtet“. (Siehe Abbildung, Seite 557.) Unser Künstler stellt uns ein Stückchen Thierfabel dar, die uns ebenso ein Beispiel von der so oft beobachteten und bewährten Freundschaft der Thiere, wie auch einen Act der Großmuth des Starken gegenüber dem Schwachen, des Großen gegen den Kleinen vor Augen stellt. Das stolze Roß schaut ruhig zu, wie der Haushahn ihm die Körner seines Lieblingsmahles wegpickt, und der Hahn, der uns in etwas jugendlichem Alter zu stehen scheint, behauptet seinen Posten mit der Würde, die ihm als absolutem Hofherrn angeboren ist. Ein Kampf zwischen beiden ist nicht zu befürchten, da Jeder von ihnen dazu sich selbst viel zu hoch achtet. Die Thierfabeln sind zur Belehrung der Menschen gedichtet und gemalt; es wäre schön, wenn die Menschen von so klugen Thieren manchmal etwas lernen möchten.