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Titel: „Deutscher Volkshumor“
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aus: Die Gartenlaube, Heft 28, S. 481
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1877
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[481] „Deutscher Volkshumor“. Wer über den Humor ein Buch schreibt, muß selbst mit dieser Gottesgabe behaftet sein, sonst verdorren die vielen bunten Blumen, mit denen er es zu thun hat, unter seinen Fingern gar leicht zu Heu. Diesmal ist zu dem keck und immer blühenden Stoff der rechte Mann gekommen, Moritz Busch, den auch die Leser der „Gartenlaube“ als treuen Pfleger heiteren Volksthums kennen gelernt haben. Busch stößt in seinem Buche, das bereits in zweiter Auflage bei Fr. W. Grunow in Leipzig erschienen ist, sein Publicum nicht gleich mit einer doctrinären Reflexionsmiene zurück, die in Vorreden und Einleitungen erst die Entschuldigung und Erklärung ihres Daseins vorbringt, sondern führt in schlauester Manier seinen Leser sofort in „das Narrenzeitalter der Deutschen“ ein, bringt ihm aber, gemüthlich plaudernd, gleichsam im Vorbeigehen, Alles her, was ein steifleinener Gelehrter hergebrachter Weise in Vorrede und Einleitung vertheilt haben würde.

Wie ämsig (das Wort kommt von Ameise, Aemse her) Busch in den reichen geschriebenen und gedruckten Schätzen des deutschen Volkshumors herumgearbeitet, dafür zeugt der stattliche Inhalt seines Buches, den er in fünfzehn Abschnitte vertheilt hat. Nachdem er das „Narrenzeitalter“ mit dem Ende des 15. Jahrhunderts uns vor der Nase abgeschlossen hat, läßt er den Humor als „Namengeber und Verleumder“ vor uns erscheinen, und diese schlimme Passion des Humors äußert sich erst recht ausgiebig in den vier nächsten Abschnitten, welche „die deutschen Narrenstädte im Allgemeinen“, dann „die Narrenorte und Necknamen in Norddeutschland“, hierauf „die süddeutscher Lalenbürger und Spitznamen“ und endlich „die Schildbürger und Spitznamen außerhalb Deutschlands“ vor uns aufmarschiren lassen. Bereits in die herrlichste Stimmung versetzt, freuen wir uns über „komische Inschriften an Häusern, Geräthen etc.“, erquicken uns nicht minder an den mancherlei „Dingen, Zuständen und Thätigkeiten des Lebens in der Sprache des Volkshumors“, der auch in „komischen Redensarten und Sprüchwörtern, Appositionen und Priameln“, wie auch in „Räthseln“ Erkleckliches leistet. Selbst mit „Lügenliedern und Lügengeschichten“ werden wir nicht verschont und machen mit Hülfe der „Dummheit in Märchen“ die Bekanntschaft einer hübschen Anzahl von