Über den Caffe
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Über den Caffe.
Schweigt stille, plaudert nicht,
Und höret, was ietzund geschicht:
Da kömmt Herr Schlendrian
Mit seiner Tochter, Ließgen, her;
Hört selber, was sie ihm gethan!
ARIA.
Schlendr.
Hat man nicht mit seinen Kindern
Hundert tausend Hudeley.
Was ich immer alle Tage
Gehet ohne Frucht vorbey.
Da Capo.
Du böses Kind, du loses Mädgen,
Ach! wenn erlang ich meinen Zweck,
Thu mir den Coffe weg.
Ließg.
Wenn ich des Tages nicht dreymahl
Mein Schälgen Coffe trincken darf,
So werd ich ja zu meiner Quaal
Wie ein verdorrtes Ziegen Bräthgen.
ARIA.
Lieblicher als tausend Küsse,
Milder als Muscaten-Wein.
Coffe, Coffe muß ich haben;
Und wenn iemand mich will laben,
Da Capo.
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Schl.
Wenn du mir nicht den Coffe läst,
So solst du auf kein Hochzeit-Fest,
Auch nicht spatzieren gehn.
Ließg.
Ach ja!
Schl.
Da hab ich nun den kleinen Affen!
Ich will dir keinen Fischbein-Rock
Nach ietzger Weite schaffen.
Ließg.
Ich kan mich leicht darzu verstehn.
Schl.
Und keinen sehn vorüber gehn.
Ließg.
Auch dieses; Doch seyd nur gebethen
Und lasset mir den Coffe stehn.
Schl.
Du solst auch nicht von meiner Hand
Auf deine Haube kriegen.
Ließg.
Ja! ja! nur last mir mein Vergnügen.
Schl.
Du loses Ließgen du,
So giebst du mir denn alles zu.
ARIA.
Sind nicht leichte zu gewinnen.
Doch trifft man den rechten Orth:
O! so kömmt man glücklich fort.
Nun folge, was dein Vater spricht.
Ließg.
Schl.
Wohlan! so must du dich bequehmen
Auch niemahls einen Mann zu nehmen.
Ließg.
Ach! ja, Herr Vater einen Mann!
Schl.
Ich schwere, daß es nicht geschicht.
Ließg.
Nun! Caffe, bleib nur immer liegen;
Herr Vater hört, ich trincke keinen nicht.
Schl.
So solst du endlich einen kriegen.
ARIA.
Ließg.
Heute noch,
Ach! ein Mann!
Warlich dieser steht mir an.
Wenn es sich doch balde fügte,
Daß ich endlich vor Caffe,
Einen wackern Liebsten kriegte.
[Vignette]