Textdaten
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Autor: unbekannt
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Titel: Zwo Hexen Zeitung
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Erscheinungsdatum: 1616
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Erscheinungsort: Tübingen
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Quelle: im VD17 unter der Nummer 23:626143G
Kurzbeschreibung:
Flugschriften des 17. Jahrhunderts
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[1]

Zwo Hexen Zeitung /
Die Erste:
Auß dem Bißthumb Würtzburg:
Das ist:

Gründliche Erzehlung / wie der Bischoff zu Würtzburg / das Hexenbrennen im Frankenlande angefangen / wie er dasselbe fort treiben / vnd das Vngeziffer gentzlich außrotten wil / vnd allbereit zu Geroltzhoffen starcke Brändt gethan / vnnd hinführe alle Dienstag thun wil / was für ein Ordnung vnd process damit gehalten wird / was großmächtige anzahl / im Hertzogthumb Francken vorhanden / auch was sie bekennt / vnd wie sie gericht worden.

Die Ander.
Auß dem Hertzogthumb Würtenberg:

Wie der Hertzog zu Würtenberg / in vnterschiedlichen Stätten das Hexenbrennen auch angefangen / vnd zu Vahingen die Brogräth / aller Heen Mutter verbrennt / was vnmenschliche Mord / vnd teuffelsthat sie gethan vnd wie sie gericht worden / vnd was jhro Fürstl. Gn. vor ein Proceß halten. Darbey sind auch Merck- vnd Kennzeichen / dabey man die Zauberinnen erkennt.

Gedruckt zu Tübingen / 1616.

[2]

Die Erste Zeitung /
Zu Geroltzhofen.

IM Hertzogthumb Francken gelegen / Würtzburgischen Bißthumbs / läst der Bischoff mit allem Ernst vnd Eyffer / Manns vnd Weibspersonen jung vnd alte / arm vnd reiche / so der Herxenkunst vnd Zauberey erfahren / hinrichten vnd verbrennen / vnnd hat zwar einen schlechten anfang bekommen / als daß etliche / nur 4. Weiber in einen Keller einem Taglöhner zuständig / gefahren / vnd jhme in die drey Aymer Weins außgesoffen / der anders nicht vermeinet / als ob es jhme von andern Dieben geschehe / vnd der Wein auß dem Keller / durch sie gestolen vnd abgetragen würde / derentwegen sich etliche Nacht / in den Keller verborgen / vmb dieselbige zuerwarten / wie dann auch geschehen: dann als er dermal eins auffgewart / sind solche 4. Gespielen / daher gerumpelt / nicht zwar dem Kellerloch hinein gefahren / sondern wie der Mann bezeugt / zu der rechten Thür einkommen / wie sie aber solche geöffnet / hat er nicht wissen können / als sie nun ein guten starcken trunck gethan / den Wein / als welcher ein gantzer newer Wein sey / gewaltig gelobt / vnd zu letzt in Wein hoffieren wollen / weil nicht vil mehr darinnen / die jüngste aber dagegen Nein gesagt vnd nicht gestatten wöllen / als er solches gehört / ist er mit einem bey sich habenden Gesellen herfür gewischt / vnd sie angegriffen / blaw vnd schwartz geschlagen / vnd darzu beschlossen behalten wöllen / haben sie alsbald anfangen zu betten / vnd höchlich zu bethewren / seinen Wein jhme thewer genug zu bezahlen / er solle nur still schweigen / und zu friden seyn / darauff er sie gehen lassen. Aber die Nachbarn solches gewimmel vnd lärmen gehört / vnd was vber das zweyte Maul kompt / nimmermehr verschwiegen bleibt / also ist auch dises lautbar / vnnd den Beampten kundtbar gemacht / darüber dise vier eingezogen / in die Fürstl: Würtzb: Cantzleybericht / da bescheid erholt / vnd sie hernacher gefoltert worden / da sie denn bekennt / daß sie Hexen vnd Zauberinnen seyen: Die dann viel wunderbarliche sachen bekennt / sonderlich aber in Geroltzhoffer Zent / nicht 60. Personen / so über siebenjährig / welche deren Kunst nicht erfahren / vnd keine / die andern aber alle zauberer seyen.

Von diesen sind erstlich drey / hernach wider eingezogen worden / vnnd bald darauff wider 5. vnnd hernacher widerumb / den 4. Junij 10. zwen Männer acht Weiber / vnd dann den 11. Junij nachmals 14. drey Manns / vnd 11. Weibsperson verbrennt / vnd alsbald in die 26. wider eingezogen / die vordrige alle strangulirt / vnd hernach verbrannt worden.

[3] Demnach sich aber befind / vnd der ersten aussag vnd bekanntnuß jmmerdar / durch die nachkommende confirmirt / vnd gleichmässige großmächtige anzahl bekrefftigt vnd bekennt wirdt / als ist durch jhro Fürstl. Gn. verordnet / vnd den beampten anbefohlen worden / hinführo alle Wochen / vff Dienstag ausserhalb wenn hohe Festage einfallen ein Brandt zuthun / vnnd alle vnd jedesmal / 25. oder 20. oder zum allerwenigsten / vnd weniger nicht / als 15. vff einmal inzusetzen / vnnd zuverbrennen / vnnd solches wöllen jhro Fürstl. Gn. durch das gantze Bißthumb continuiren vnd forttreiben /zu welchem ende sie alle zentgraffen / gen Geroltzhoffen / beschrieben / vnd jhnen anzeigen vnd ernstlich bevehlen lassen / das Hexenbrennen anzufangen / auch jedwedern ein specification vnd verzeichnuß vff welche in jhrer angehörigen zent / bekennt / worden zugestellt.

Diese Personen haben so viel wunderding bekennt vnd außgesagt / die sich nicht schreiben / oder der Jugend für die Ohren bringen lassen / Eines ist höchlich zuverwundern / von einem alten / da der sagt vnd bekennt wann er noch innerhalb dreyen tagen nicht were gefangen worden / so wolte er alles vff 25. Meilwegs im Ring verderbt / erfrört / oder mit Hagel vnd Kiselstein verderbt haben.

Ein Weib hat einen Cappaunen gehabt / welcher zu allen Kindtäuffen / Hochzeiten vnd Mahlzeiten geloffen / vnd was da geredt vnd gehandelt worden / seiner Frawen alles anzeigen können / diser Coppaun ist geviertheilt vnd ins Wasser geworffen worden / soll sehr alt gewesen seyn / vnd großmächtige Klawen / in gleichem vnter den Flügeln / Federn so scharpff als Schermesser gehabt haben.

Eine Wirthin hat bekennt / die zum Schwannen / daß sie vielen Menschen vergeben / vnnd gemeiniglich den Spielleuten Katzen vor Stockfisch / Mäuß vnd Katzen vor Vögel zufressen geben. Vnd einer Enderle mit Namen genennt / erst newlich einen solchen Stockfisch kocht / vnd jhme vergeben wöllen / welcher die Vrgicht hat hören lesen / vnd geruffen / du lose Vnhold / was hab ich dir dann gethon / es hat mir Gott wolgeschmackt. Ein Mannsperson bekennt vff ein Metzger zu Würtzburg / welcher in die 24. Fuder Hagelstein im Keller haben soll. Eine Hebamm hat bekennt / daß sie in die 180. Kinder vmbbracht / darvnter jhren in die 22. verwand vnd zugethan gewesen / derer viel wider außgegraben gesotten vnd gekocht / vnd schmir darauß gemacht / jhre Zauberstück damit zutreiben / die Bein vnd Röhrlin jhren Pfeiffern vor Peiffen zubrauchen gegeben. Was grosse Hurerey / Manns vnd Weibspersonen mit jren teufflischen Buler getrieben / ist vnbeschreiblich [4] was vor Vieh vnd Menschen sie vmbbracht / ist vnerhört / auch ist es vnglaublich daß der Teuffel barmhertziger / als die Vnholden vnd Hexen seyn sollen: dann sie standhafftiglich außgesagt vnd bekannt / daß der Teuffel ein solch disputat deß derbens halb mit jhnen gehabt / daß ein wunder sey: vnnd sagen / das der mehrertheil Zauberinnen / dahin gesinnet gewesen / alles / Wein / Korn vnnd Getrayd / weit vnnd breyt zuverderben / so seye der Teuffel mitten vnter sie getretten / vnd gesagt / wie durch solch verderben jhme viel Leut abgeführt / vnd zu Gott bekehrt werden. Dann in solcher hungers vnd thewrungsnoth die Leut Gott anruffen / vnd sich mit buß vnd besserung bekehrten / welches seinen Reich abbrüchig vnd schädlich: Wann aber alles gerahte / vnd fruchtbare Jar seyen / so theten die Leut anders nichts / als fressen vnd sauffen / spielen / fluchen / schweren / vnnd Gott lästern / einander vmbbringen / Huren / vnd Ehebrecherey treiben / dadurch sein Reich mächtig befürdert / vnd vermehrt werde / dannoch hatte es nichts geholffen / vnd hetten nechst vergangenen Walpurgis / die Frost vnd Raiffen gemacht / vnnd was übrig / durch die Schlossen vnnd Hagelstein also strichweiß erschlagen / darüber der Teuffel / etliche biß vff den Todt geschlagen / vnd also tractirt / daß sie sich ein geraume zeit nicht dörffen sehen lassen / dadurch auch viel verrahten / vnd ins Hexen Register / vnd endlich zum Fewer vnd Brand / vnd höchlich zubesorgen / zum ewigen Höllischen Fewer kommen / vor welchem vns behüte / die Hochgelobte Dreyfaltigkeit / jmmer vnd in Ewigkeit / Amen.


Die ander Hexenzeitung auß
Würtenberg.

DEr Hertzog zu Würtenberg / hatt das Hexenbrennen auch angefangen / in den Stätten / Dornstatt / Sündelfingen / Löwenberg / vnd zu Vaihingen / vnd dieweil es ein hochwichtige Materi / vnd schwere Sach ist vnd ein stattliches bedencken erfordert / Hexen zuverbrennen / als haben jhre Fürstliche Gn. sonderliche Articul durch die Räthe fassen / vnd allen Beampten zustellen lassen / welche man examiniren / vnd nach befindung des examinis sie judicirn / vnd gar nicht / vff einen oder den andern Bekandtniß einziehen / viel weniger torquirn / noch verbrennen soll / vnd sind darbey solche requisita / die an / oder bey einer Hexen in Acht zu nemen / daß warlich keinen zu vil geschicht / bey solchen examination müssen die Pfarrherr auch beywohnen / vnd werden noch was mit Mündlicher Erforschung / als den Tortur / oder Folter / ergründet vnd auß jhren Antworten gefangen / Hierbey wird jhr geführtes Leben fleissig in Acht genommen / vnd wird nicht [5] leichtlich eine eingezogen / die nit auff frischer That ereylet wird. Als zu Seereßheim / hat eine alte Hex (wie man der Orts red / die Brogreth aller Hexen Mutter) einer Kindbetterin / ins Angesicht gehaucht / welche alsbald stocklam worden / daß sie hat weder stehen oder gehen können / der Kindbetterin Mann aber hat sie denselbigen Abends also erschmieret vnd zerschlagen / daß sie seinem Weib wider helffen müssen / der es dann dem Vndervogt angezeigt / welcher sie gefänglich gen Vaihingen führen lassen / die hat alsbald gebeten vnd begehrt / jr jr Recht zuthun / dann sie ein solche lange zeit es getrieben / daß sie die zeit nimmermehr zu rück dencken könne.

Güttlich vnd peinlich hat sie bekennt / daß sie so viel Kinder vmbbracht / daß sie es nimmermehr erdencken oder erzehlen möge / erstreckten sich aber gar nahe in die 400. Jr selbsten hat sie drey vmbbracht / wider außgegraben / gesotten / gekocht / theils gefressen / zur Schmir / vnd Hexenkunst gebraucht / Pfeiffern auch zu pfeiffen / die Röhrlein gegeben / jhrem eygenen Sohn ein Weib vnd zwey Kinder vmbbracht / jhr / jhre Kinder / vnd anderer Leut Vieh / so vnzehlich / bezaubert jhre zween Männer / viel Jahrlang erlambt / endtlich gar getödt jhre Hurerey mit jhrem Bulen ist vnendlich / vnnd doch dabey noch ein grosse Hur gewesen / denn vff ein Zeit ein Meßpfaffe von Speyer / welcher den Zehenden eingesamlet / Vnzucht mit jhr getrieben / welchen sie also geritten vnd verzaubert / daß er ehe er erstorben / wie ein Hund gelechtzet / vnd hat auch bekennt daß sie durch die Hurerey darzu kommen sey / was vnzehliche vnd die allerschädlichste Wetter / welche sie an Hertzogthumb Würtenberg / vff ettliche Meilwegs langs / dem Heuchelberg gemacht / ist vnnötig als vnglaublich innerhalb 40. Jahren zubeschreiben / aber sagt sie / wann die Hexen nicht wehren / die Würtenbergische Vnterthanen kein Wasser trincken / oder das sibende Jahr / das Feld bawen / auch jr Kuchen Geschirr nicht irrdin / sondern gantz silbern seyn müste / vnd sey ein solcher convent 5. mal Jährlichs vff dem Heuchelberg / der allzeit in die 2500. sich erstreckte / von arm vnd reichen / jung vnd alten / auch vielen die in grossem Ansehen seyn. Diese ist mit glüenden Zangen gerissen / vnd lebendig verbrennt worden / hat ein erschröckliches Ende genommen / Sie sagt vnd bekennt auch / daß viel vom Teuffel in Kindbetchen verführt / wann sie von den Männern hart gehalten / vnd übel zuschlagen werden / in gleichem / wann die Männer Tag vnd Nacht fressen vnd sauffen / vnd hernacher die Weiber schlagen / vnnd dem Hauß außjagen / es geschehe alles vff deß Teufels Instrumenta / vnd mittelspersohnen alten Weibern vnd Zauberinnen / welche jhren bekümmerten nachbauren / oder Angehörigen vnd Freunden / auß jren Nöthen vnd Creutz [6] zuverhelffen / versprechen / vnd weil jederman seines Creutz entledigt vnd entbunden zu seyn begierig / so werden sie zu solcher Bewilligung leichtlich beredt vnd bewegt / so bald denn dieses bewilligt ist es schon geschehen / darauff sich der Teuffel allererst / mit aller Betrüglichkeit vnd blenderey vnd anderm Spiegelfechten / bey dem / an Gott vnd seiner Barmhertzigkeit verzweiffelten Menschen insinuirt vnd den Strick vmb den Halß wirfft / daß es hernacher seines willens vnd gefallen leben vnd handlen muß / In summa solche Teuffelische Instrumenta / geben sonderlich acht vff die Leut / zu welchen Lastern / sie lust tragen / oder affectionirt / daß sie also entweders jhr Creutz / Armuth / oder jhr Reichthumb / üppigkeit / Geylheit / oder Frechheit zu jhrem vortheil brauchen / vnd jhrem Intent vnd vorhaben applicirn / vnd zu nutz machen / wie die Erfahrung bezeugt.

Vff solche Leut / die da jhre Kinder nicht zur Schul ziehen / noch sie in Kirchen gehen / spöttisch von Gott vnd seinem Wort / vnd desselben Dienern reden / auch in allerey Zanck vnd Hader leben / vnd arme Leut / so hoffertig vnd stoltz seyn / auch die so gantze Galleen voll Sacramenta schweren / vnd nie / oder gar selten ein Vatter vnser oder Glauben beten / oder wann sie ein Jahr einmal inn die Kirchen kommen / vor dem End / vnnd dem Segen Gottes außlauffen / solchen Leuten können sie frey zukommen. Dann über solche vnd dergleichen leichtfertige Leute verhengt Gott / vnd wo solche verhengnuß Gottes ist / da ist der Teuffel vnd sein Werckzeug mächtig / so ist jhr freyer Wille / ohne das nur zum bösen genaigt / da findet dann der Teuffel das Hauß mit Besamen gekehrt / vnd thut seine Wohnung darein machen / darauß er so leichtlich nimmer / als mit Fewer vnd Schwerdt durch die Obrigkeit / als eine Göttliche Dienerin / getrieben vnd verjagt wird / Ob sie nun so gar gewiß durch die zeitliche Straff / der Teuffelischen Straff entgehen / weiß allein der liebe Gott.

Diese hat auch bekennt vnd außgesagt / wie die Hexen vornemlich / zuerkennen: Als nemlichen sie beten nie laut / oder wo sie laut beten / so stimlen sie das H. Vatter vnser / im Glauben lassen sie auch viel aussen / welche beede sie doch selten beten / vnd nur jmmerdar brummten / oder lallen sonsten etwas dahero / vnd murmeln gemeiniglich / nur also / alt Hosen new Nestel / alt Hosen new Nestel / oder der gleichen nur etwas / den Namen Jesum dörffen sie nicht vollkommentlich nennen / vnd ob sie das Heilige Abendmal empfangen / geniessen sie es nicht / vnd thuns von sich hinderm Altar / sie förchten den Donner als die Stimme GOttes vnmüglich / vnd ist ihnen sehr erschröcklich / daß sie vor Forcht nicht wissen / wohin oder in welchen Winckel [7] sie schlieffen sollen / vmb die hohe Feste haben sie am wenigsten ruhe / murren / badern / vnd Zancken an selbiger zeit / mehrers weder sonst im gantzen Jahr / sie sehen niemand stätigs vnd mit vollem Angesicht / vnd offenen Augen an / schmeichlen freundlich / vnd sind doch forchtsam darbey / sind nimmer recht frölich / vnd förchten immerdar / man sehe an jhrem Augen wintzlein / vnd Heuchlerischen Gebärden / daß sie Zauberische Leute seyen / in allen Kirchen schlaffen sie / vnd erwarten den Segen deß HErren nicht / fliehen redliche Leute / vnd meyden die Gottsförchtigen / sind Diensthafft / thuns doch nicht von Hertzen / vnd nur daß sie einem zu Weib vnd Kindern / oder dem Vieh schaden zuthun / zukommen können / laustern gehen an heimlichen Orten / vermeinende es werde jmmer von jhnen geredt / sind Zaghafft / vnd in summa in allem jhrem thun vnd lassen / truckt sie jhr Gewissen.

An sich selbsten aber ist das Hexenwesen vnd übernatürlich Tantz vnd Gabelfahren / Wetter / Donner / Plitz vnd Hagel machen / nur ein bloses Teuffelisches Spiegelfechten / dann es bezeugt die Erfahrung / wann sie schon in Ketten vnd Banden ligen / darnach vom Teuffel verblend werden / als ob sie bey einer grossen Mahlzeit vnd stattlichem Tantz gewesen weren / vnd wann sie vom schlaff erwachen / geben sie vor / wie sie da vnd da gewesen / da sie doch in der That / auff dem Beth gelegen /vnd geschlaffen / vnd im Traum bald gelacht / vnd sich sonsten also bewegt / dabey man genugsam erkennen / vnd abnehmen können / daß der Teuffel solches nur durch die Traum einbildet vnd imaginirt. wie viel mehr / kan ihnen solches in jhrem eigenen Hauß begegnen / darumb auch die Männer / so sie gefragt werden / ob sie jhren Weiber iederweiln nicht gemangelt / rund gestehen vnd bekennen / sie jhrer nie in Manglung gestanden.

Auff diese weise geht es auch zu / mit dem Wettermachen / der Teuffel ist ein Tausentkünstler / ein starcker Sternersehen / dieser sihet zu welcher Zeit / an welchem Tag / Stund / vnd Ort / diß oder jenes schädliches Vngewitter vorgehen wird / dasselbe weiß er als dann denselben rechtgesessenen Hexen vnnd Vnholden inn die Ohren zu plaudern / schütten also ein alten Kessel oder Hafen vmb / in Meynung das Wetter zumachen / vnd jhren Muth / zu erkühlen / alsdann kompt das Wetter / welches ohne jhr außschütten / gefolgt were / da vermeynen die armen Leut / sie habens gethan / vnd lassen sich auch darauff verbrennen / Aber der HErr HErr ist allein der / der Donner vnd Regen macht vnd gibt / fruchtbar vnd vnfruchtbar Wetter / zu seiner Zeit / vnd wann / vnd wie es der Göttlichen Mayestät wollgefällig.