Zweiter Advent
(Luk. 21, 25–36.)
Wie bang’ auf Erden ist den Leuten,
Verschmachten will vor Furcht die Welt;
Wahngläubig sie die Zeichen deuten,
Wenn Sonn’ und Stern sich seltsam stellt;
Der Himmel seine Kräfte regt;
Da zagt, da denkt der Mensch mit Grausen,
Daß bald die letzte Stunde schlägt.
Wenn Solches anfängt zu geschehen,
Im Glück nicht, doch in Lebenswehen
Blickt ihr zu eurem Gott hinauf.
Ja, heilsam ist dir, Mensch, dies Zagen;
Dann ist von dir der Herr nicht weit;
Kommt er in seiner Herrlichkeit.
Die Frühlingshoffnung blühen sah;
Da hattest du nur Ernteträume,
Der Ähren dachtest du, der Trauben,
Nicht sein, der dir das Alles giebt,
Daß du an ihn sollst kindlich glauben,
Aufmerken, wie der Herr dich liebt.
Ob Erd’ und Himmel auch vergeh’.
Mit seinem Wort’ wirst du bestehen,
Drum horche drauf in Wohl und Weh.
Denn wie ein Fallstrick wird sie kommen,
Du aber hast sein Wort vernommen;
Du lebst in ihm in Ewigkeit.