Zwei Lieder aus der Fremde
Wie möchten meine Lippen gerne
Den süß gewohnten Nachtgruß bieten,
Dir deine frommen Augensterne
Zu schließen jetzt mit Kussesblüthen.
An meine Brust dich stille schmiegen
Dir deines Herzens Liebeschlagen
In sel’ge Ruhe einzuwiegen:
Wie möcht ich dann am Bette knieen,
Bis Sternenklänge nieder ziehen
Zu dir die heil’gen Träume führen!
Doch Alles, Alles ist mir ferne,
Die Arme breiten sich in’s Leere,
Der Blick erstirbt im luft’gen Meere.
Sonne küßt die Bergesspitzen
Scheidend noch mit glühem Kuß,
Vöglein in den grünen Sitzen
Singet ihr den Abschiedsgruß.
Bergen ihren lichten Strahl,
Aus dem ew’gen Lichtmeer tauchen
Andre auf am Himmelssaal.
Sonne, Sonne hast geküsset
Vöglein, Vöglein hast gegrüßet
Mich noch nicht zur Scheidensstund’:
Blümlein, Blümlein habt gesehen
Nicht zu mir noch liebeshell,
Auf zum Himmel schon so schnell. -
Aber Blümlein, Vöglein, Sonnen
Haben meines Rufs nicht Acht,
Ohne Gruß ist mir zerronnen