Textdaten
Autor: Catharina Regina von Greiffenberg
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Titel: Zum ruffen Beruffen
Untertitel:
aus: Des allerheiligsten Lebens Jesu Christi sechs andächtige Betrachtungen. Nürnberg 1693, Teil 1, S. [25]–[26]. Das Bild ist von S. [38].
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1693
Verlag: Johann Hofmann
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Erscheinungsort: Nürnberg
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Datei auf Commons, Datei auf Commons
Kurzbeschreibung: Gedicht zum Kupferstich zur ersten der sechs Betrachtungen mit dem Titel: „Vom Beruff der Jüngere“
Eintrag in der GND: [1]
Bild
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Bearbeitungsstand
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Zum ruffen Beruffen.


[[25]]

 Erklärung
 des
 Ersten Sinn-Bilds.

GLeichwie die Bau-Kunst pflegt durch ihr Kunst-Wunder-Führen
Die Mauren Winckel-just mit Ecken auszuzieren /
Daß nicht allein das Aug hat seine Schaue-Lust /
Es muß den Ohren auch / ja dem Verstand bewust

5
Noch grössers Wunder seyn. Die Echo (so zu sagen)

Muß / als gepropfet fest viel dopple Früchte tragen /
Und zwölffmal hallen nach / was mittle Kunst-Säul sagt /
So / daß die Zahl des Halls stäts höher wird gejagt.
Doch in dem Wunder ist noch mehr geheim verborgen /

[[26]]


10
Mein JEsus / dessen Treu für alle Welt zu sorgen

Mit grosser Lieb beginnt / die Heiles-Felsen-Säul /
Die zwölff Erd-Pfeiler rufft / daß auf der Erd Ihr Heil
Der Welt sie ruffen aus / beruffet sie zum Ruffen /
Sie wiederholen auch / als wie zwölff Künstler Stuffen /

15
In jenem Pracht-Palast die Stimm je mehr vermehrt /

Der Geist-Baumeister auch mit Gaben sie verehrt /
Die ziemen ihrem Amt. Wie jener in die Ecken
Die Kunst des Widerhalls kunst-üblich pflag zu stecken /
Also theilt JEsus mit Beruff- und Ruffens-Krafft

20
Mit Schaffen auch zugleich Nutz-Schaffungs-Krafft verschafft.