Zum neuen Jahr 1820
Es geht der Wunsch, der holde Knabe,
Am neuen Jahr von Haus zu Haus,
Sieht sich in eines Jeden Habe
Wohl um, und spürt die Lücken aus.
Wohin er, irdisch zwar gezeugt,
Doch wie ein Götterkind, mit hellen
Von Lust bewegten Schwingen fleugt.
Wer will die Bitten alle zählen,
Das Heer, das ihm aus tausend Kehlen,
Von Seufzern leis’ entgegen schwimmt!
Was Geiz begehrt, was Ehre fodert,
Was Armuth weinend ihm empfiehlt,
Was aus beklemmter Brust sich stiehlt!
Doch Eines ist, was edle Herzen
Dem Himmelsboten anvertrau’n,
Die nicht aus Lüsten und aus Schmerzen
Als eines großen Leibes Glied:
Eins ist, was sie dem Wunsche künden,
Und also lautet es im Lied:
Die unsern Winterhimmel drückt,
Und flehe zu dem ew’gen Lichte,
Daß es uns seine Sonne schickt;
Wohl zittert durch der Wolken Decke
Doch Gottes Sonnenschein erstrecke
Sich über alle deutschen Au’n!
Wir bitten um des Himmels Gaben
Für kein verworfenes Geschlecht:
Auf Licht und Leben hat’s ein Recht:
Bei Allen, die im Lande wohnen,
Sey es in diesem Jahre Licht,
Licht in den Hütten, auf den Thronen: