Zimmermädchen
Die Zimmermädchen der Hotels,
Die meine Betten schlagen und dann glätten,
Ach wenn sie doch ein wenig Ahnung hätten
Vom Unterschiede zwischen Polster und Fels.
Im Arbeitskleid, ihr Engel der Hotels!
Wenn wirklich eine heimlich mit mir ausgeht,
Dann trägt sie Seide und trägt sogar Pelz,
Sei’s auch nur Wunderwandlung Hasenfells.
Den kleinen, roten Finger nach Manier.
Und du merkst nicht, wie gern ich doch mit dir
Nur eine Stunde möchte unmanierlich leben.
Und würde dann – nebst Geld – als Souvenir
Und würdet ihr des Streicheln doch nicht spüren.
Denn ihr bedient nur Nummern an den Türen.
Und wenn sie schlichte Ehre eng verschließen,
Dann dienen sie, da andere genießen.
Heiß zugesehn und heißer angesehn,
Was ich erträumte, war voraus verloren.
Denn meine Liebe könnt ihr nicht verstehn.
Anmerkungen (Wikisource)
- Erstveröffentlichung in: Flugzeuggedanken, Berlin 1929, S. 34
Varianten der Erstveröffentlichung:
- 0Zimmermädchen] ZIMMERMÄDCHEN
- 16des] dies
- 21heißer] heiser