<<< Kapitel 45 >>>
aus: Zimmerische Chronik
Seite: Band 1. S. 250–257
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Wie ain merklicher span zwischen herrn Johansen freiherrn von Zimbern und grave Eberharten von Werdenberg von baiderseits freündtschaft vertragen worden,
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auch wie im sein gemahl gestorben, und die dochter sein schloß Sehedorf geplünderet.
Herr Johanns von Zimbern der alt underwande sich mit trewen seines sons seligen verlassnen kinder, deren sechs waren, drei söne und drei fröle, [159] besonder
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dieweil ir fraw muter von inen sich gethon und widerumb verheirat. Er het nit minder sorg über gedachte junge herrn, als ob sie seine aigne kinder gewesen; dann ainsmals sich zugetragen, das herzog Rainoldt von Urslingen, der letst seins stammens und nammens, so zu Flurn in ainem
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schlechten haws gesessen gewesen, die zwen junge herrn, seine enikel, herrn Wörnhern und hern Gotfriden, [A117b] gebrüeder, zu ime geen Hornberg auf die fasnacht geladen hat; aber seitmals gedachter herzog Reinoldt so gar arm gewesen, hat im herr Johanns von Zimbern der alt nit ver-

1 [251] trawt, auch sie geen Hornberg nit lassen wellen, wiewol sie nahe vettern gewesen, dann er besorgt, er möchte villeicht aus großer armuot dahin tringen, sie fahen und seins gefallens zu schetzen.

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Nu entstund zwischen iezgedachtem herrn Johansen von Zimbern und seinem tochterman, grave Eberharten von Werdenberg, ain großer span von wegen ains kunftigen erbfals, dergestalt grave Eberhart von Werdenberg, sein tochterman, von wegen seins gemahels vermaint, dieweil
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sein schwager selig, weilund herr Johanns von Zimbern der junger gestorben, so wurde pillich sein gemahel nach tödtlichem abgang ires hern vatters ain ainiger erb sein, dieweil sie kains erbfals sich verzigen oder begeben het. Her Johanns von Zimbern von wegen seiner enikel vermaint,
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dieweil ir sechse und namlich drei söne, herr Wörnher, herr Gotfrid und herr Conrat, sein son selig verlassen und also sein geschlecht, nam und stamm noch nit abgestorben, sonder auf denselbigen beruhen, so were nimer pillich, daz sein tochter, die er doch eerlich, namlich mit fünftausendt guldin
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in gold reinisch also par ausgestürt und damit hindan gewisen, in erben und seine enkl dessen beraupt solten sein. Grave Eberhart von Werdenberg gestundt, so etwas nit aigenthum, sonder lehen da were, kinte er darwider nit sein etc., dieweil aber alle güeter aigen und sein gemahel
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ains glidts in absteig [A118a] ender linien neher irem herrn vatter, dann die enkl, so wer sie auch pillich ain ainiger erbe. Dise rechtvertigung geschach vor baider thail gemainer freundtschaft, under denen apt Friderich[1] aus der Reichenaw, die nach vill großer mhüe und ernstlicher,
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vleißiger underhandlung disen span zu iren handen namen und sie baid thail also richten und vertruogen, das herr Johanns von Zimbern seiner tochter und seinem tochterman, grave Eberharten, für alle ansprach zwainzig tausendt guldin geben solte; dargegen solten dieselbigen auf dem
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kaiserlichen hofgericht zu Rottweil sich aller ansprach und vorderung gegen der freiherrschaft Zimbern verzeihen. Herr Johanns vermainet, seinen enklen nutzlicher zu sein, pfandtschaften und das, so nit aigen, anzugreifen und durch losung von [160] im komen zu lassen, dann die zwo herschaften zu
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beschwern oder zu verkaufen; also warden durch sein an-

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[252] suchen Schiltach und sein zugehörde, dessgleichen die gülten, so er im und seinen erben zu Ravenspurg, Costanz, Überlingen, auch an andern orten mer erkauft, widerumb abgelöst, und wardt sovil gelts allenthalben aufbracht, damit
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grave Eberhart von Werdenberg der gesprochnen somma gelts zufriden gestelt. Der verzig von fraw Anna von Werdenberg etc. ist geschehen, als man zallt nach Christi unsers lieben herrn gepurt ain tausendt vierhundert vierunddreißig jar, vor herrn Egloffen freiherrn von Wartemberg, der zu
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Wildenstain an der Essach gesessen was und das mal das hovegericht anstat grave Ruodolfs von Sulz besaße. Ir ward herzog Huldreich von Tegk, der letst seins stamens und namens, als ir nechster freundt und gesipter zu ainem vogt [A118b] mit recht erkennt. Aber mit disem gelt, so grave
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Eberhart von wegen seins gemahels entpfangen, haben sich die von Werdenberg volgendts dergestalt gepesseret, das sie hernach zu fürstengeschlechten geheirat und dahin erwachsen, das sie mit zimbrischem gelt und gut das zimberisch geschlecht, davon sie eer und ein großen thail irer
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güeter gehabt, wunderberlichen angefochten, befecht, gekriegt, endtlichen des landts vertriben und verjagt, auch mit listen und gwalt, wie sie gemöcht, zu vertilken und in grundt zu richten sich understanden. * [1268] Es ist graf Hanns[2] von Werdenberg der elter,
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dem herr Johanns freiherr zu Zimbern, auch der elter, sein

dochter verheirat, ain wunderbarlicher herr gewesen. Der hat ain raimen gehapt, wie der noch an etlichen orten zum Hailigenberg gefunden wurt:

Ach Gott, durch deine güete
Bescher uns rock, mantl und hüete,
Darzu ross und faiste rinder,
Schön frawen und noch mehr kinder! *
Bei fünfzehen jaren ungevärlich, ehe und zuvor der obgemelt vertrag zwischen Zimbern und Werdenberg
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aufgericht worden, haben Hanns, Hainrich, Eberhart und Ulrich, gebrüeder, graven von Werdenberg, Bilgerin von Hewdorf Jungnaw mit aller seiner zugehörde, welches er von seinen voreltern ererbt, abkauft; als aber denen von Werdenberg an der bezalung gelts gemanglt, hat inen herr Johanns

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[253] freiherr[3] von Zimbern der elter nit ain claine somma dargelihen, auch allenthalben, sovil er gemocht, entlehnet, damit der kouf ain fürgang haben möchte, darzu vil seiner herschaft für sie eingesetzt und verpfendt, wie dann noch brieve
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verhanden. Solchs ist beschehen im jar nach Christi unsers herren gepurt ain tausendt vierhundert zwainzige. Ob nu solche gutthaten von iren nachkomnen bedacht und erkent, wurt hernach volgen. [A119a] Nachdem aber kaiser Sigmundt, dessgleichen
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alle reichsstende etliche züg wider die aufrürischen Hussiten in Behem fürgenomen, aber doch nichts fruchtbarlichs ausgericht, ward under dem bapst Eugenio quarto das concilium zu Basel ausgeschriben, anno domini ain tausent vierhundert achtunddreißige, allermaist aus der ursach, damit
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die Behem, so bisher mit kainem gwalt gedempt, mit listen und freundtlichhait widerumb zu der römischen kirchen möchten gebracht und mit derselben verglichen und veraint werden. Dahin kam kaiser Sigmund person[161]lich, auch vil mechtiger fürsten und herren, gaistlichs und weltlichs
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stants, gar nahe aus aller christenhait. Mit andern graven und herrn des landts zu Schwaben kam auch geen Basel herr Johanns freiherr von Zimbern, wie alt er war, und dieweil er in ainem besondern ansehen bei hochgedachtem kaiser Sigmunden, erlangt er ain freihait und confürmation,
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den forst und das jagen in der freiherrschaft Zimbern belangende, wie sollichs er und seine voreltern von unverdechtlichen jaren hergepracht heten, vermög der confirmation, die noch verhanden, von wort zu wort also lautendt: »Wir[4] Sigmundt, von Gottes genaden römischer kaiser, zu allen
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zeiten merer des reichs und zu Hungern, zu Behem, Dalmatien, Croatien etc. könig, bekennen und thun kundt offenbar mit disem brief allen, die in sehen oder hören lesen, das wir guetlich betrachtet und angesehen haben solche angeneme, getrewe und willige dienst, die uns und dem
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reich der edel Johanns von Zimbern freiherr, unser und des reichs lieber getrewer, oft und dick nutzlichen gethon hat, täglichs thet und für baß wol thuon soll und mag in kunftigen zeiten, und haben darumb ime und seinen erben dise

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[254] besonder gnad und freihait gnedigclichen gethon und gegeben, thun und geben in chraft diz briefs von römischer kaiserlicher machtvolkomenhait, das derselb Johanns und seine nachkomen allaine und niemandts anders, er sei
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gaistlich oder weltlich, oder was stats, wesens und würdigkait die weren, in diser nachgeschriben seiner mark, bann und welden, fürbasser mer jagen und jagen sollen lassen und megen zu allen zeiten, so in das eben ist und bequemlich sein wurdet, und sich der zu gebrauchen und zu geniesen
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zu allem irem nutzsten und bösten, von allermenigclich ungehündert. Und hept soliche vorberierte marke, bann und gewelde an, als uns derselb von Zimbern hat fürbringen lassen, mit namen zu Lobenlinden und geth für die Minich inher zum Hailigenprunen, und die Aschach auf und auf
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biß zum Rappennest, und denn vom Rappennest vor Rothenburg[5] herumb biß an Wolfgarten, und vom Wolfgarten die stroß ab biß geen Marschalkenzimbern, und den von Marschalkzimbern biß an das Amenthal, und den von dem Amenthal geen Widen, und von Widen geen Rütten, und
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von Ritten in das Aichach, und vom Aichach vor Epfendorf hölzer außhin auf der Neckerhalden und geen Epfendorf in das dorf, und vom dorf die staig auf, die da geth geen Rotweil, und von der staig auf die Neckerhalden außhin biß geen Hochenstain, und von Hochenstain vor
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Spitalsthan außhin biß auf die straße, und dann von Lackendorf herein zwischen Tuningen und Burn-[162]berg biß auf die straße, und dann die straße in und ein biß geen Schönbrunnen, von Schönbrunen biß geen Sulgen, von Sulgen biß geen die Lobenlinden, doch unschedlich uns und dem
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reiche und sonst iederman, an unsern und iren rechten. Und wir gebieten auch darumb allen und iegclichen fürsten, gaistlichen und weltlichen, graven, freien, herrn, ritter, knechten und sonst allen und iegclichen unsern und des reichs underthonnen und getrewen ernstlich und fleißigclich
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mit disem brief, das sie den vorgenanten Johannsen von Zimbern, frein, und seine erben, an den vorgenannten unsern genaden, freihaiten und gejagte fürbasser mehr zu ewigen tagen nit hündern oder irren, in kain weis, sonder sie der genzlich gebrauchen und genießen lassen, als lieb im seie,
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unser und des reichs schwere ungnad und ain peen zehen

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[255] mark lötigs golts, die ain iegclicher, der darwider thete, als oft und dick das beschicht, halb in unser cammer und das ander halb thail dem geleidigten thail, verfallen sein soll, unlösslich zu bezallen, mit urkundt diz briefs, versigelt mit
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unser kaiserlichen Majestat anhangendem insigel, geben zu Basel, nach Christi gepurt vierzehenhundert jhar und darnach in dem vierunddreißigisten jhar, an dem hailigen aufarttag, unserer reich des hungerischen etc. im achtundvierzigisten, des römischen im vierundzwainzigisten, des
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behemischen im vierzehenden, und des kaiserthumbs im andern jare.« Was aber die ursach, das solcher forst von denen nachkommen nit gebraucht oder gehandthapt worden, wurdt an seinem ort auch angezaigt werden. In kurzer zeit nach
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solchen obgeschribnen sachen begab [A119b] sich, das herr Johanns von Zimbern und fraw Kunigund grävin von Salgans, sein gemahel, in der undern herrschaft vorm Schwarzwaldt zu Sehedorf waren, dahin sie baide ain rechte liebe und ain besondern genaigten willen hetten; und dieweil sie
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dahin verwisen, so het sie es fast widerumb, nach dem es bawfellig gewesen, von newem erbawen, insonderhait ain capellen, in welchem sie ain aigne caplonei und ain eewig liecht verordnet. Bei ir war auch fraw Anna von Werdenberg, ir dochter. Nu begab es sich, das ir gar schnell und
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unversehenlich ain krankhait zustunde, das sie in wenig dagen, doch zuvor mit dem hochloblichen sacrament versehen, aus diser welt verschide. Herr Johanns, ir gemahel, gehuob sich innigclich übel und mit großem laid lies er sie in ain sarch, darzu gemacht und wol verbicht, geen Möskirch
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füeren und alda in die zimbrische begrebtnus vergraben. Bei kurzen jaren, ee sie also die schuld der natur bezalt, wardt [163] das closter Wickten[6], auf dem Schwarzwald in dem Kinzgerthaal gelegen, durch hilf und steur frommer, gotzferchtiger leut aufgebawen. Iezgedachte fraw Kungundt von
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Zimbern, die allweg den gotzdinst begert zu fürdern, gab auch dahin mit verwilligung ires herrn den kirchensatz, auch großen und clainen zehenden zu Hohenmessingen dem dorf vor dem Schwarzwaldt, doch dergestalt, das die frawen gemelts closters alle jar irem herrn, auch der herrschaft Zim-

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[256] bern jarzeit mit vigilien und emptern auf sant Maria Magtalenen abendt beghen ließent. Nu het sich fraw Anna von Werdenberg ainer schweren und großen krankhait, die ir laidts und kommershalben zugestanden wer, angenomen,
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auf das sie mit der leich gen Messkirch nit faren dörfte; blibe also zu Shedorf. Nichtsdesterweniger, dieweil sie wol gedenken kunt, das ir [A120a] herr vatter von Messkirch noch so bald nit komen kunte, schrib sie grave Eberharten von Werdenberg, irem gemahel, das er ir auf ain
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bestimpten tag ain anzaal wägen geen Shedorf schicken welte. Solchs geschach nach irem begern. Damit lude sie und fürte hinweg allen den husrath, so verhanden was, bet, betgewat, silbergeschir und alles, was farende hab gehaißen wurdt. Das schickt sie als über sich hinauf geen Dietfurt,
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da was ir sitz. Also ließ sie das schlos Shedorf leer und geplindert auf iren herrn vatter warten, wiewol er nimermer, von wegen des laidts, so er in dem absterben sines gemahels empfangen, darein kam, sonder, wann er geschäfthalb dahin mueste, so war er in ains purn haus, der Schwarz
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genannt. Volgents starb auch dise grefin von Werdenberg, sein dochter, zu Dietfurt, den ersten tag des Merzen anno ain tausent vierhundert fünfundvierzige, und ward zu Ünzkofen in das closter begraben. Sie ist ain böse, aigennutzige Tullia gewesen, das sich aus iren handlungen wol beschaint.
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Ir vatter, herr Johanns, hat im, auch seinen vorfarn und nachkommen ain jarzeit zu Ünzkofen, so iedes jars nechst montags vor Ulrici begangen werden soll, anno domini ain tausendt vierhundert und dreißige gestift. Solliche jarzeit ist bis anher noch alle jar auf bemelte zeit gehalten worden.
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* [1194] Was dank die grefin von Werdenberg erlangt bei irn freunden des zimbrischen geschlechts, von wegen das sie von des schneden guets und geiz wegen so unerbarlich und unverschempt, auch so ungetrewlichen, nit anders, dann die ander Tullia, gehandelt, das ist leuchtlichen zu
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erachten. Ire volgenden agnati in absteigender linia haben ir ains theils ir begrebt in despectu cum fortissima imprecatione mermals gedretten. Sie mueß auch leiden und haben, das ir untrew der ewigen gedechtnus befolchen wurde. Sie hat das clösterle Ünzkofen, da sie begraben,
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zum thail gestift, auch dahin ir, auch ires herren memorias von silberin und geschmelzten wappen und anderm geben, aber die nonnen sein ebenmeßig so undankbar gewesen,

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[257] die thun ußer irem beiwonenden geiz solche ire silberne memorias und gedechtnusen hinweg, als sie die ohne alle not oder vorgende ursach in disem anno 1564 ab den chormenteln oder levitenrecken geschnitten und dem
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zusamentrager diser histori umb ain gering gelt verkauft haben. * * [1194] Es hat nit allain dise grefin von Werdenberg übel haus gehalten und den vilgeplagten stammen Zimbern plindert und beraumpt, sonder auch die grevin von Sonnenberg, als ir herr und gemahl sellig, der junger herr Johanns
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freiherr zu Zimbern, mit todt etwas zeitlichen abgangen, hat sie vil mehr schadens gethon; dann was die vorig Tullia nit plindern künden (dann domals allain zu Seedorf der schadt beschehen) und übergelassen, do hat dise das überig zu Mösskirch ufgeraumpt, also da die jungen herren
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erwachsen, herr Wernher und herr Gottfridt, do ist in heusern nichs mehr von hausrat gewesen, die bösten vögel sein außgeflogen gewesen. Solches hat herr Wernher hernach alles widerumb erstattet und ain schönen, herrlichen hausrath in seine heuser widerumb bekommen sampt ainem
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stattlichen silbergeschier. Aber sein ainiger son, herr Johanns Wernher, ist über zwai jhar nach seinem absterben im regiment nit gewesen, do ist er in allen unfall kommen, also das er vertriben, auch butzen und still am überbliben silbergeschier und hausrat ganz liederlichen darvon kommen. Der
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allmechtig schicks noch zum bösten! *



  1. Friderich] F. von Wartenberg, 55 abt, s. Oheim a. a. o. 159 ff.
  2. Hanns] der schwiegersohn Johanns von Zimmern hieß nicht Hanns, sondern Eberhart von Werdenberg, s. Vanotti, Geschichte der Grafen von Montfort und Werdenberg s. 382, und oben 250, 23 ff.
  3. freiherr] hs. freiherrn.
  4. Wir] diese urkunde, welche A nicht besonders mittheilt, sondern durch die randbemerkung »Diese freihait stehet im alten buch« wahrscheinlich auf das noch vorhandene, im f. archive zu Donaueschingen befindliche zimmerische copialbuch verweist, ist nach B gegeben.
  5. Rothenburg] d. i. Röthenberg o. a. Oberndorf.
  6. Wickten] vgl. Leben der seligen Liutgart, der Stifterin von Wittichen, von dem Pfarrer Bertholt von Bombach in Mones Quellensammlung III, 438 ff.