Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Band: 1 (1732), Spalte: 8–9. (Scan)

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āäā, Amalgama, ist Zweiffels ohne aus dem Griechischen ἀπὸ τοῦ μαλάσσω und den davon herkommenden μάλαγμα herzuleiten, sintemahl durch einige Verstümmelungen von denen Arabern Amalgama daraus entsprungen, bedeutet ein durch den Mercurium vivum, oder Quecksilber, aufgelöstes und durch dessen Beymischung [9] in eine wie Wachs geschmeidige Masse gebrachtes Metall. Die Arbeit, so man āäātion heisset, geschiehet, wenn Gold oder Silber, Bley und Zinn in dünne Blechlein geschlagen, gefeilt und gekörnt mit 6 oder mehrern Theilen des Mercurii vivi vermischt werden. Weil aber das Untereinanderreiben, welches bey Zinn und Bley zwar genugsam, zum āäā des Goldes und Silbers aber nicht anders als in kleiner Quantität hinlänglich ist, so wird das Gold und Silber, so in dünne Blechlein geschlagen und in Stücken zerschnitten worden, so denn in einem Schmeltz-Tiegel geglüet: unter dieser Zeit setzet man von einem reinen Mercurio 6 bis 10 Theile gegen das Gold und Silber gerechnet, in einen andern Tiegel, so heiß, bis er einen weissen Dampf von sich zu geben anfängt; worauf das Gold und Silber in den heissen Mercurium geschüttet, mit einen eisernen Drat über gelindem Feuer beständig so lange gerühret wird, bis man nichts mehr von Stückgen darinnen vermercket, sondern deren völlige Auflösung erfolget. Alsdenn schüttet man solche Masse in kalt Wasser, und reibet sie nochmals, dadurch sie nicht nur dicker wird, sondern auch der schwärzliche Unrath sich davon abgiebet, der übrig gebliebne Mercurius wird durch ein reines Leder davon gedruckt, wiewohl die Gold-Schmiede und andere, welche zum vergölden oder versilbern solche gebrauchen, sie lieber flüßiger als dicker zu haben pflegen, dahero sie auch offt von neuem Mercurium vivum zusetzen, damit sie sich besser weiter ausdehnen lassen möge. Die Amalgamation des Silbers lehret Kunkel auf eine bequeme Art, wenn in die, durch schlecht Wasser oder destillirten Eßig geschwächte Solution des Silbers, 6 bis 8 Theile Mercurii geschüttet, und nach einigem Umrütteln und Abgiessung des darüber stehenden Wassers, das zurückgebliebene in einem Mörsel wohl untereinander gerieben wird. Ob sich wohl der Mercurius mit Kupffer und[1] Eisen nicht nach der ordentlichen Weise vermischt, so geschicht doch solches mit Messing, wenn beyde Metalle heiß zusammen wohl untereinander bey allmähliger Zugiessung des Wassers gerieben werden; anderer Arten mit Grünspan zugeschweigen, als welche gleichfalls von deren Vermischung zeugen. Wie sich denn gemeldete Metalle unter der Vermischung einiger andern gleichfalls gröstentheils dem Mercurio ergeben. In America, Ungarn und einigen andern Orten, bringt diese Amalgamation nicht geringen Nutzen; wie sie denn auch bey Gutmachung des Goldschmiede-Gekrätzels unentbehrlich ist. Etwas unvollkommener und langsamer gehet die Amalgamation von statten, wann durch das Feuer der Rauch des Mercurii an die in einen Kolben oder Tiegel darüber gehangene Metalle oder Bleche anfällt, und nach und nach sich mit demselben vermischet: Die Ursache, warum das Quecksilber mit gemeldeten Metallen, und jene hinwieder mit diesen sich so gerne verbinden, lässet sich nicht sowohl aus einer Corrosivisch-Salinischen Schärffe, die sich bey dem Mercurio befinden solle, sondern mit mehrer Wahrscheinlichkeit ex identitate substabtiä, oder Übereinstimmung derer wesentlichen Theile herleiten.

Anmerkung (Wikisource) Bearbeiten

  1. Vorlage: nnd