Zedler:Wostromirski, Wostromierz, Wüstromirski von Rockkittnigg


Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Band: 59 (1749), Spalte: 556. (Scan)

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Wostromirski, Wostromierz, Wüstromirski von Rockkittnigg, eine ansehnliche Adeliche Familie in Böhmen, welche auch in Meissen durch die Reformation in dem 17 Jahrhunderte gekommen, wie wir hernach beybringen werden, gleichwie sie auch von dem Sinapius in den Schles Curios. Th. II, p. 1122. unter die Schlesischen, welche im Briegischen bekannt worden, gezehlet wird.

Ihr Stamm-Hauß Wostromircz liegt im Königsgrätzer Kreise in Böhmen, davon nicht weit auch deren Stamm-Sitz Rockkittnig oder Rokirnicz, gelegen ist.

Zuerst weiß man Hermann Wostromirski von Rockkittnig anzuführen, der sich um das Jahr 1550 auf Wostromircz und Ssaplau-Sopezicz genennet, und durch Annen Elisabethen von Rabenhaupt von Sucko ein Vater worden Johann Wostromirski von Rockkittnig, auf Mladigo und Skarißov, dessen mit Catharine Rasin von Riesenburg erzeugter Sohn Nicolaus die väterliche Güter in Böhmen, um das Jahr 1651, wegen der Evangelischen Religion verlassen müssen: worauf er zu Alt-Kötitz in Meissen sich anseßig gemacket, nachdem er im dreyßigjährigen Kriege dem Könige in Schweden als Rittmeister gedienet gehabt. Er hinterließ von Barbar Magdalenen Maternin von Qwietnicz, bey seinem Tode, ohngefehr um das Jahr 1667, Johann Hermann Wostromirski von Rockkittnig, auf Alt-Kötitz, der 1706 als Königl. Pohlnischer und Churfürstl. Sächsischer General-Lieutenant in der Schlacht bey Fraustadt in Pohlen gefangen worden, und 1718 als Königl. Pohlnischer und Chur-Sächsischer General von der Infanterie, und Commandant zu Neu-Dreßden im hohen Alter verstorben, und sein Geschlecht männlicher Seits geendiget, nachdem er von seiner Gemahlin, Dorothee Magdalenen von Döring, nur eine Tochter, mit Nahmen Rabel Sophie, hinterlassen, welche an einen Obrist-Lieutenant, Friedrich Lebrechten von Damnitz, auf Göttau, Bröhsa und Wartha, vermählet war.

Im Jahr 1576 starb Nicolaus Buchlowisky von Domamyslitz in Mähren, welcher mit einer Wostromirskin von Rokirnicz vermählt gewesen.

Das Wappen-Schild dieses Geschlechts zeiget einen geharnischten Arm, welcher in der Hand ein Beil hält. Gauhens Adels-Lexicon. Sinapii Schlesische Curiositäten, Th. II, p. 1122. Königs Adels-Historie, Th. III, p. 216. und 218. Carl Günther Ludovici Schau-Platz der Allgemeinen Welt-Geschichte des 18 Jahrhunderts, Th. II, p. 801.