Zedler:Wolfenbüttel, ein Hertzogthum


Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Wolfenbüttel

Band: 58 (1748), Spalte: 803. (Scan)

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Wolfenbüttel oder Wolffenbüttel, Lat. Ducatus Guelpherbytanus, ein Hertzogthum im Nieder-Sächsischen Kreise, welches durch das Stifft Hildesheim und durch das Fürstenthum Halberstadt gleichsam durchschnitten wird.

Seinen Anfang hat es genommen unter dem Hertzoge Albrechten zu Braunschweig, welcher wegen seiner grossen Leibes-Statur in den Geschichten der Grosse heisset. Dieser Hertzog hatte drey Söhne, als Heinrichen, Albrechten und Wilhelmen, unter welche er sein Land noch vor seinem Absterben 1279 theilte. Heinrich, mit dem Zunahmen der Wunderliche, bekam Grubenhagen; Albrecht, der feiste, erhielte Göttingen, und der jüngste, Wilhelm, empfieng Braunschweig oder Wolffenbüttel.

Die Eintheilung dieses Hertzogthums anlangend, so wird es in das Nordliche und Südliche Hertzogthum abgetheilet, deswegen man auch seine Größe nicht wohl abmessen kan. Es ist aber durchgehends ein schönes, fruchtbares und starck bewohntes Land. Es sind vier grosse General-Superintendenten im Lande, als 1) zu Wolffenbüttel, 2) zu Helmstädt, 3) zu Grene, und 4) zu Holtzmünden: Es ist aber die Special-Charte, die Homann gestochen, nicht darauf eingerichtet; also bleiben wir bey der Abtheilung in das Nordliche und Südliche Hertzogthum.

Der Nordliche Theil stösset an Zelle, Hildesheim, Halberstadt, Magdeburg, und an die Marck-Brandenburg, und wird von dem Flusse Ocker durchströmet. Die vielen merckwürdigen Oerter sind: Wolffenbüttel, Braunschweig, Saltzdal, Saldern, Helmstädt, St. Ludger, Marienthal, Königslutter, Scheningen oder Schoningen, Hedwigsburg, Hessen, Riddagshausen, Stederburg, Asseburg, Vechelde, Supplinburg, Schöppenstädt, Kneitlingen, Langeleben, Thiede, Kißenbrück, Barum, Lichtenberg, Jerxheim, insgemein Jerxen, Lindeberg, Calvoerde, Luklum.

Der Südliche Theil erstrecket sich von Halberstadt an den Grentzen des Bißthums Hildesheim bis an die Weser. Die vornehmsten Oerter darinnen sind: Blanckenburg, Gandersheim oder Gandersum, Lutter, Stauffenberg, Hartzburg, Hartzburger-Höhle, Baumanns-Höhle, Rammelsberg, Oldendorf, Eberstein, Amelunxborn, Homburg, Bevern, Holtzmünden, Fürstenberg, Kemnade, Walckenried, Sesen oder Sesem, Claus oder Clus, Grene, Brunshausen, Stiege, Heimburg, und der Weltberuffene Blocksberg.

Hübners vollst. Geographie, Th. III, p. 619 u. ff.