Zedler:Wittgendorf, Zittau
Wittgendorf, oder Wittichendorf, ein Dorf, im Zittauischen Weichbilde gelegen. Es hat erstlich Hansen, Wentzeln, Uladislaen, und Admunden, Gebrüdern von Eisersdorf, gehöret, von welchen es im Jahr 1521 Fer. 3, nach dem Sonntag Reminiscere, der Rath zu Zittau zur Stadt erkaufft hat. Im Pabstthum ist der Pfarr allda öffters Decanus des Zittauischen Kreises gewesen; es ist aber diese Würde nicht diesem Orte eigen gewesen, sondern ist bald auf diesen bald auf jenen Ort in gedachtem Kreise verleget worden. Uebrigens haben als Prediger die Gemeine daselbst versorgt:
- Michel Krolaufft, von Zittau, kam dahin im Jahr 1528 und starb 1553.
- David Burmann, ward Substituirter Pfarr im Jahr 1540.
- Balthasar Ansorge, bekam die Vocation im Jahr 1549.
- Johann Möller, von Zittau, starb im Jahr 1558 am Tage Matthiä.
- Wenceslaus Lontzer, ward Pfarrer im Jahr 1573.
- M. Johann Lochmann, ward beruffen im Jahr 1577.
- Matthäus Teschner, ward Pfarrer im Jahr 1581.
- Wenceslaus Cremsir, von Zittau, trat ins Amt im Jahr 1584, und kam 1587 nach Hennersdorf in Seiffen.
- Johann Richter, von Zittau, kam dahin 1587, und starb im Jahr 1591.
- Martin Kolberg oder Colberger, aus Böhmen, war erstlich Hof-Prediger in Böhmen zu Skal und Swihan, wurde 1592 Pfarrer zu Wittgendorf, und kam von da 1619 nach Herwigsdorf.
- Mathias Ellinger, von Zittau, war Pfarrer zu Neundorf, und kam nach Wittgendorf im Jahr 1620.
- Hieronymus Kolberber, von Zittau, ward beruffen im Jahr 1631 und starb im Jahr 1671 den 17 Mertz.
- M. Johann Christian Kießling, von Zittau, ward beruffen als Substitut im Jahr 1666, als Pfarrer 1667 und starb 1697.
- M. Gottfried Hiller, von Zittau, ward Pfarrer im Jahr 1698; Weil er aber wegen Kranckheit sein Amt nicht verwalten konnte, so bekam er zu einen Substituten Anfangs 1701 M. Johann Gottfried Häntzscheln, der 1702 als Pfarrer nach Hennersdorf in Seiffen kam; hernach aber
- Christian Jacob Scultetum, im Jahr 1702.
Carpzovs Historischer Schauplatz der Stadt Zittau, Th. II, p. 247 u. 311. Theil III, p. 4 u. 94, und Th. V, p. 286.