Zedler:Windische Marck, Windisch-Marck, Wendisch-Marck, Wendische Marck

Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Band: 57 (1748), Spalte: 718. (Scan)

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Windische Marck, Windisch-Marck, Wendisch-Marck, Wendische Marck, Lat. Marchia Vinidorum, Vindorum Marchio, Marchio Vindonia, Marca Winidorum, wird ein Stück von dem Hertzogthum Crain genennet, das gegen Osten an Croatien, gegen Süden an Morlachien und an Nieder-Crain, gegen Westen an Ober-Crain, und gegen Norden an die Grafschaft Cilley grentzet. Sie liegt längst dem Sau-Fluß, zwischen den beiden Strömen Kulp und Gurck. Ohne Zweifel kommt der Nahme von den Wendischen Einwohnern her, die etwan aus Sclavonien heraus gekommen sind; massen vormahls diese Landschaft zu Sclavonien gehöret haben soll. Um das Jahr 941 war die Windische Marck von Kayser Otten dem I dem Bischoff Bernharden zu Halberstadt geschencket worden; In dem Jahr 1282 aber ward Graf Albrecht von Habspurg, auf dem Reichs-Tage zu Augspurg, zu einem Hertzoge über Oesterreich, Steyer, Crain, und die Herren der Windischen Marck (massen diese Lande durch ihre Abgesandte darum gebeten) creiret, und ihm solche Lande von dem Reiche zu Lehen gereichet. Es begehreten zwar auf diesem Reichs-Tage die Hertzoge von Bayern das Land Oesterreich, Steyer und Kärnthen wieder, weil solches ihre Vor-Eltern von den Römern und Wenden zu Deutschland gebracht hätten; aber ihr Begehren kam bey den Ständen des Reichs in kein Ansehen. Politisch ist die Windische Marck vorlängst dem Hertzogthum Crain einverleibet worden, und wird insgemein zu dem mittlern Viertheil gerechnet, ist auch mit demselben Hertzogthum an Oesterreich gekommen; und wird auch von einigen das mittlere Crain genennet. Es befindet sich auch in dem Wappen der Ertz-Hertzoge zu Oesterreich im güldenen Felde ein schwartzer Hut mit herabhängenden rothen Bändern, wegen der Windischen Marck. Wenn wir aber die Windische Marck Geographisch betrachten, so bleibet sie doch eine besondere Provintz und Nation. Die vornehmsten Oerter darinnen sind: Metling, Rudolphswert, Weitzelburg, Gurckfeld. Die Windische Marck begreiffet denjenigen Theil von dem alten Illyrien unter sich, welches Liburnia genennet ward. Cluvers Introd. Geogr. L. III c. 12. §. 2. Preuenhuebers Annal. Styriens. p. 34. Hübners Geogr. Theil III, p. 158 u. f. Desselben politische Historie, Theil V, p. 191. Lexicon der A. M. und N. Geogr. p. 1215. Melissantes Geogr. Th. I, p. 839. Müllers kleiner Atlas, Th. I, p. 383. Baudrands Lexic. Geogr. P. II. p. 328. Cellarii A und N Geogr. Th. II, p. 297 u. f. Miri Onomastic. Biblic. p. 587. Triers Wappenkunst p. 527 der Feustelischen Ausgabe. Walthers Singularia Magdeburgica, Th. III, p. 16. Zeilers Ungarn, p. 22 u. ff. Siehe auch den Artickel: Gottschee, im XI Bande, p. 417.