Zedler:Winckler oder Wincler, (Anton)


Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Winckler, (Andreas) ein Magister der Philosophie

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Winckler, (Balthasar)

Band: 57 (1748), Spalte: 491–492. (Scan)

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Winckler oder Wincler, (Anton) Herr auf Bauerhoff, war zu Lübeck, wo sein Vater, Benedict Winckler, beyder Rechten Doctor und Stadt-Syndicus war, den 27 November 1637 [492] gebohren, und nachdem er allda einen guten Grund seiner Studien geleget, bezog er 1655 die Universität Leipzig, und legte sich auf die Rechte, gieng darauf mit denen Adelichen jungen Herren von Röden als Hofmeister nach Heidelberg und von dar nach Franckfurt, um die Kayserliche Crönung Leopolds allda mit anzusehen. Sodann gieng er nach Giessen, kehrte aber darauf nach Heidelberg zurück, und verweilte daselbst noch etliche Jahre, besuchte hernach die Universitäten Tübingen und Straßburg. Er that folgends eine Reise in Franckreich und Italien, und machte sich solche überaus wohl zu Nutzen, im Rückwege aber hielte er sich eine geraume Zeit zu Wien und Speyer auf, um die Beschaffenheit dieser höchsten Reichs-Gerichte genauer kennen zu lernen. Er hatte schon 13 Jahre in der Frembde zugebracht, als er noch vor seiner Zurückkehr nach Hause erst an verschiedenen vornehmen Höfen zu Dreßden, Berlin, Cassel, Hannover und Zelle sich umsahe. Im Jahr 1669 ward er zu Kiel mittelst einer vorgängigen Disputation de Jure interventionis der Rechten Doctor, und im folgenden Jahre muste er mit dem jungen Herrn von Komtzowen nachmahlen eine Reise nach Franckreich und Wien vornehmen. Nach deren glücklichen Zurücklegung ward er 1671 zum Raths-Herrn in seiner Vaterstadt erwehlet, und nachdem er in solcher Function verschiedenemahl als 1677 nach Zelle und Berlin, 1681 nach Braunschweig, 1683 abermahlen nach Berlin, und 1689 nach Hamburg in wichtigen Verschickungen gebrauchet worden, erhielt er 1694 das Bürgermeister Amt, welches er bis 1707 mit vielem Ruhm verwaltet, worauf er den 15 Februar mit Tode abgegangen. Er hatte sich 1670 mit des Raths-Herrn Petern Isernhagens Tochter, Annen, verheyrathet, und mit ihr Benedict Petern, von dem hernach, erzielet; und nach ihrem 1700 erfolgten Tode aber sich 1705 des Bürgermeisters, Bernhard Frisens, Tochter, Nahmens Catharinen, ehelich beylegen lassen. Von Seelen Athenæ Lubec. Mollers Cimbria litterata.