Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Weyhnachten, Weyhnacht-Fest

Band: 55 (1748), Spalte: 1204–1205. (Scan)

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Weyh-Kessel, Lat. Vasculum aquae lustralis, sind die bey den Thüren der Römisch-Catholischen Kirche theils hangende, theils auf ein Postement angemauerte Kessel, in welchem das sogenannte Weyh-Wasser enthalten, mit welchem sich die Catholischen beym Eintritt und Ausgange aus der Kirche zu bespritzen pflegen. Der ungenannte Autor der Beschreibung des Fichtelberges in Nordgau, giebt uns p. 152. aus einem, unter dem 28 Junius des 1684 Jahres, von Johann Meyern an den Hof-Prediger Rentsch erstatteten Berichte, folgende Nachricht: "Es hat dieser sehenswürdige durchhölere Felß" (die Rede ist von dem so genannten hohlen Loche, das drey Viertel-Stunden weit über Heydenstadt liegt) "alsbald im Eingang einen Weyhe Kessel, das ist, ein in Stein gehauen, oder durch Kunst der Natur gebildet, Cisternlein, einer Viertel-Ellen tief, und 2 Ellen von der Erden empor, in welches oben aus dem Felsen sonst stetigs ein kleines Brünnlein rinnet, welches aber bey heuriger fast übernatürlicher Dürre ausgetrocknet: Kan seyn, daß die Heyden allda ihre Lustratinones gehabt, juxta illud Seneca: Nunc lavabo, ut rem divinam faciam." Vergl. Falckensteins Nordg. Alterth. Th. I, p. 109.