Zedler:Welligrand, (Michael)

Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
korrigiert
<<<Vorheriger

Wellichius, (Georg)

Nächster>>>

Welling, (Georg)

Band: 54 (1747), Spalte: 1580. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|54|Welligrand, (Michael)|1580|}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Welligrand, (Michael)|Welligrand, (Michael)|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1747)}}


Welligrand, (Michael) gebürtig aus Preßburg, gewesener 15 jähriger Dominicaner oder Prediger-Mönch, wie auch Prior zu Steinamanger, bey St. Martin in Ungarn, trat hierauf zur Evangelisch-Lutherischen Religion, und hielte den 7 April 1670 in der Kirche zu St. Thomas in Leipzig, über Colosser I. 12 eine Danksagungs- und Wiederruffungs-Predigt, welche er auch nachmahls unter dem Titel: Die erleuchtete Finsterniß, heraus gab. Der Eingang ist aus 1 Petr. II, 9. In der Predigt erweget er, 1) die ihm offenbahrte Wahrheit des Evangelischen Lichts. 2) Die erleuchtende Erkänntniß der Päbstlischen Finsterniß; 3) Die liebreiche Gütigkeit der ihn beruffenden göttlichen Barmhertzigkeit; 4) Die gotteslästerliche Verminderung des Verdienstes Christi. Er vergleichet sich mit Paulo, Apost. Gesch. IX, 3. 6, habe etliche von der Evangelischen Wahrheit abgekehret; auch die Obrigkeit zur Verfolgung der Evangelischen angemahnet. Erweget, daß er von Evangelischen Eltern gebohren, auch Christo durch die Tauffe bey den Evangelischen einverleibet worden. Seiner Mutter Vater, Johann Julianski sey Evangelischer Prediger zu Clagenfurth gewesen, seine Stieff-Mutter, derer erster Ehe-Herr auch ein Superintendent gewesen, habe ihn in der Evangelischen Lehre treulich unterrichtet, ihn auch zur Wiederkehr, aus Hohenlied VI, 12. hertzlich ermahnet, bereuet aber, daß er sich durch einen Jesuiten, Ernst Fliegel, nach Wien verführen lassen etc. Er ist hierauf als Evangelischer Prediger zu Kaltenborn und Lindo, unter Jüterbogischer Inspection gehörig, beruffen worden, und daselbst auch gestorben. Unschuld. Nachr. 1719 p. 800 u. f. Vogels Leipz. Annal. p. 740 b.