Zedler:Weisse Thurn, (der Pragische) Pragischer weisser Thurn


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Weisse Thym

Band: 54 (1747), Spalte: 1414–1415. (Scan)

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Literatur
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Weisse Thurn, (der Pragische) Pragischer weisser Thurn, ist ein runder Thurn, welcher in dem Jahr 1497, in dem untern Theile des Prager-Schlosses, für besondere Gefangene, erbauet ward. Er wird auch Daliborka genennet, und hat den Nahmen von Dalibor, welcher sich seinem Herrn, Adam Ploskowsky von Drahonitz, wiederspenstig erzeiget hatte, und zuerst in diesen neuen Thurn in dem Jahr 1698 gesetzet ward. Dieser, als ihn die Armuth und Elend hart drücke, kauffte sich eine Geige, auf welcher er sich so vollkommen machte, da er doch vormahls keine Music verstanden hatte, daß ihm zu der Zeit keiner gleich gewesen seyn soll. Er erwarb also sein Brod reichlich, und hinterließ diesem Thurne seinen Nahmen, dem Böhmer-Lande aber ein Sprüchwort: Daliborem fames Musicam docuit; das ist: Der Hunger hat dem Dalibor die Music gelehret. Sonst ist ohnweit von diesem noch ein anderer Thurm, welcher, zu dem Unterschiede von diesem, der schwartze Thurn genennet wird, und auch zu der gefährlichen Arrestirung dienet. Redels sehenswürd. Prag, p. 282.