Zedler:Wein, (Judenkirschen-) zu machen
Wein, (Judenkirschen-) zu machen, lehret der Wohlerfahrne und Curiöse Kellermeister, im II Theile seines Kunstbuchs, p. 437 auf folgende Art: Wenn der Most in Gähren ist, so hänget man in einem Säcklein die Judenkirschen hinein, und lässet sie mit gähren. Wenn er nun abgegohren ist, so nimmt man das Säcklein wieder heraus, will man aber solchen Wein stärcker haben, so hänget man darnach gedörrte Judenkirschen wieder darein, wie man sie aufgehänget hat; der dienet gewaltig wider allen Stein der Blase und Nieren, denn er bricht ihn, und erwärmet die kalte Mutter der Weiber, ist auch allen Engbrüstigen, Podagrischen und Wassersüchtigen gut, denn er curiret und heilet sie durch des Harns Ausgang.