Zedler:Weiber-Aquavit, Schröders

Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
unkorrigiert
<<<Vorheriger

Weiber-Aquavit, Meyers

Nächster>>>

Weiber-Aquavit, (campherirter) Schröders

Band: 54 (1747), Spalte: 65–66. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde noch nicht Korrektur gelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du bei den Erklärungen über Bearbeitungsstände.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|54|Weiber-Aquavit, Schröders|65|66}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Weiber-Aquavit, Schröders|Weiber-Aquavit, Schröders|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1747)}}


Weiber-Aquavit, Schröders Aqua Vitae Mulierum, Schroederi.

Rec. Cinnamom. acerrimi.
Nucistae,
Macis,
Zingiberis,
Caryophyllor.
Gran. Paradis.
Cubebar.
Cardamom. aa. ℥ii. oder ℥iß.
Piper. long. ℥i, oder besser ℥ß.
Galangae, Ʒi, oder besser ℥i.
Zedoariae, ℥i.

Pülvert jedes besonders, hernach mischet alles unter einander, und thut dazu:

Eol. Salviae min. Menth. crisp. Foenic. seu Melissae, aa. Mi.

Giesset drey Kannen starcken Wein darauf, und lasset es in einem verschlossenen Gefässe vierzehen Tage weichen, und endlich destilliret aus dem Frauenbade, oder einer verzinnten Blase. Dieses Wasser stärcket die Mutter, beruhiget derselben Erstickung, zertreibet die Blähungen, und verrichtet gedachte Würckungen dergestalt glücklich, daß es die vornehmen und adelichen Frauenspersonen in der Pfaltz, für eine Panacee gegen Mutterbeschwerungen halten. Ueberdiß stärcket und erwärmet es den Magen, das Haupt, nebst den übrigen Eingeweiden, und vertrocknet die Flüsse: Die Dose ist von einem halben Löffel, bis zu einem gantzen, u. w. Schröders Campheriter Weiber-Aquavit, Aqua Vitae Mulierum Camphorata, Schroederi, wird also gemacht: Nehmet die obgedachten Species, giesset Branntewein darüber, digeriret und destilliret. Hernach nehmet Campher und süsses Mandel-Oel, von jedem ein Pfund, mischet und digeriret es vierzehen Tage und Nächte wohl im Frauenbade oder heisser Asche, damit der Campher mit dem Oele gäntzlich vereiniget werde. Nun giesset obgedachten Geist darüber, und digeriret abermahls einige Tage und Nächte, so wird der Geist die Campher-Essentz herausziehen; Endlich destilliret bey gelinder Wärme aus dem Frauenbade, bis sich der Campher sublimiret. In den Schnabel des Helms kan man einige Kermes-Kerne legen, davon das Destillat roth wird. Die Dose sind 20. bis 30. Troffen.