Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Visir-Lineal

Band: 48 (1746), Spalte: 1831–1832. (Scan)

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Literatur
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Visir-Kunst, Geometria practica, oder Stereometria doliorum, ist eine Kunst die Fässer auszumessen, wie viel nehmlich Kannen Bier, Wein, Branntewein u.s.f. hineingeht. Am allerausführlichsten hat Joh. Hartmann Beyer zu den gemeinen Gebrauch in seiner neuen und schönen Art der vollkommenen Visir-Kunst gehandelt. Weil er aber in diesem Buche nur zeigt, wie volle Fässer zu visiren sind; so hat er nach diesem ein anderes unter dem Titel: Conometria Mauritiana jedoch in Deutscher Sprache herausgegeben, worinnen er zugleich zeiget, wie man Fässer. die nicht voll sind, visiren soll. Es beruhet diese Kunst nicht auf gantz richtigen Gründen, sondern man begnügt sich damit, wenn es beynahe zutrifft. Jedoch sind einige gewesen, welche die Geometrische Schärffe genauer zu beobachten getrachtet haben. Also hat Oughtred das Faß als ein Stücke von einem Elliptischen Sphaeroide angesehen; andere haben es vor ein Stück von einem Conoide parabolico gehalten, wie bey dem Wallisio in Algebra c. 87. p. 349. ff. zu finden ist. Wolff in seinen Elem. Geom. §. 520. erklärt hiervon so viel, als in den menschlichen Leben Nutzen schaffen kan.