Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Vermessen mit verlohrner Schnur

Band: 47 (1746), Spalte: 1296–1297. (Scan)

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Literatur
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Vermessenheit, ist dasjenige Laster, da man sich entweder ohne Noth in Gefahr begiebt, oder man unterstehet sich solche Dinge, die einen zu hoch und zu schwer sind, vorzunehmen, verläst sich dabey auf seine eigene Kräffte, Weißheit und Stärcke, will mehr seyn, als alle andere, setzet alle Mittel aus den Augen, und dencket, das hast du nicht nöthig, du stehest noch so feste, daß dich kein Teufel wird umstossen können; wofür aber Paulus gar treulich warnet, 1 Cor. X, 12. und wird auch in Heiliger Schrifft gar hoch verwiesen; Sprüchwörter XV, 22. u. ff. Wie denn solche Vermessenheit, wenn sie wieder den Priester und Richter begangen ward, an Leib und Leben gestrafft wurde, 5 B. Mos. XVII, 12. Sauls Vermessenheit brachte ihn um sein Königreich, 1 Sam. XIII, 9, dergleichen Exempel findet man auch a) an den Kindern Israel, 4 B. Mos. XIV, 40, 41. 5 Buch Mose I, 42, 43. b) an König Josua, 2 Chron. XXXV, 22. c) an Joseph und Azaria, 1 Marc. V, 56. d) an Petro, Matth. XXVI, 51. e) an dem Apostel Thomas Joh. XI, 16. f) an dem Teuffels-Banner, Apost. Gesch. XIX, 13, welche alle von GOtt deshalben gestraffet worden.