Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
unkorrigiert
<<<Vorheriger

Thierens, (Johann Adrian)

Nächster>>>

Thiere der obersten Ordnung

Band: 43 (1745), Spalte: 1391. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde noch nicht Korrektur gelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du bei den Erklärungen über Bearbeitungsstände.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|43|Thierenstein|1391|}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Thierenstein|Thierenstein|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1745)}}


Thierenstein, von Gerard de Roo Thürrnstain genannt, oder Thürnstein, Thierstein, insgemein Dienstein, eine kleine Stadt, Kloster und Schloß an der Donau, in Unter-Oesterreich, 1 Meile oberhalb Stein. Das Schloß ist im vorigen Jahrhundert im letzten damahligen Kriege zerstöret, und der Thurm ist jederzeit wegen seiner entsetzlichen Dicke und Höhe bewundert worden. Es gehöret dieser Ort, samt den Märckten Weissendorf und Weissenkirchen einem Herrn von Zintzendorf; das Kloster aber hat seinen Probst. Bey angehender Regierung Hertzog Friedrichs des Streitbaren in Oesterreich, des letztern aus dem Bambergischen Stamm, brannten die zween Brüder Heinrich und Hadmar von Chuenring, welche Thierenstein besassen, und wegen ihrer Grausamkeit die Hunde genennet wurden, die zwo Städte Crems und Stein ab. Als nun der Hertzog wieder nach Hause kam, straffte er dieselben, und beraubte sie zur Straffe der Herrschafft Thierenstein, und zog bemeldete Oerter an sich, welche auch eine geraume Zeit bey den Ertz-Hertzogen von Oesterreich geblieben sind. Nachgehends kamen sie an die Herren von Zelking, und als dieses Geschlecht ausstarb, durch Heyrath der überbliebenen Erb-Tochter an die Herren von Traun oder wie andere berichten von Zinzendorf. Das alte Schloß Thierenstein ist auch daher berühmt worden, weil Hertzog Leopold zu Oesterreich und Hardmar II, Herr von Chuenring, den ohnweit Wien gefangenen König Richard aus Engelland darinne verwahrten, bis er die Ranzion erlegte. Zeilers Beschreibung der zehen Reichs-Creyße. p. 89. Lucä Grafen-Saal des Heil. Röm. Reichs, p. 662.