Zedler:Statut, Statuten
Statut, Statuten, Lat. Statutum oder Statuta, bedeutet überhaupt nichts anders als das Stadt. Recht, oder ein jedwedes Gesetze, Satzung, Ordnung, Verordnung, oder Rechts-Regel, so nur einer Stadt oder einer gewissen Gesellschafft von ihrer Landes-Obrigkeit gegeben und vorgeschrieben worden.
Sonst aber bemercket es auch insgemein die eingeführte Gewohnheit, das alte Herkommen, so bey einer Stadt oder Gemeine von undencklichen Jahren her recipiret, und von der hohen Landes-Obrigkeit entweder ausdrücklich bestätiget, oder auch nur stillschweiged gebilliget und vor genehm gehalten worden. Und heissen diese letztern nach Gelegenheit ins besondere Statuta Civitatum, Stadt-Statuten oder Stadt-Recht; Statuta opificum, die Innungs-Artickel oder Briefe, Handwercks-Ordnungen und Gewohnheiten, Statuta Academica, oder Scholastica, Regeln und Verordnung, so einer hohen oder niederen Schulen gegeben worden, u. s. w. wovon unter besondern Artickeln ein mehrers.
Zu Einrichtung der Statuten, Innungen und anderer Profeßionen muß man Leute nehmen, welche diese Handthierung, Künste und Profeßionen völlig verstehen, jedoch auch jemanden damit dabey haben, der alles wohl zu überlegen weiß, ob es zum Besten der Innung gereiche oder nicht. Und eine gleiche Bewandniß hat es mit den Statuten anderer Gesellschafften.
Es können hierbey von denen Statuten überhaupt vornehmlich folgende Rechts-Lehrer nachgelesen werden, als: Albericus von Rosate, Bartolus, Natta, Baldus, Albertus, Brunus, Johann Campegius, deren, nebst noch anderer ihren, besondere Abhandlungen de Statutis, horumque efficacia zusammen Franckfurt 1655 in Fol. zum Vorschein gekommen; ferner Paul Voet de Statutis eorumque concursu, Amsterdam 1661, in 12. Mevius in Prolegom, ad Jus Lubecense, Heinrich Cocceji in Diss, de Jurium efficacia in alieno territorio, Lyncker in Diss. de Statutis Civitatum Provincialium, Jena 1699. in 4. Christian Thomasius in Diss. de Jure Consuetudinis & Observantiae, Halle 1699. in 4. Heinrich Gisebert in Justiniano Harmonico, Peter Salazar de Usu & Consuetudine, Franckfurt 1600 in 8. Ludwig Carbo de Bello legali inter Legem & Consuetudines, Bologna 1592 in 4. Renatus Choppinus, Horatius, Lucius, Andreas Tiraquell, Cornelius Benincasius in Tract. de Privilegiis, welche zusammen zu Cölln 1582 in 8. ans Licht getreten. Carl Emanuel Vizzan de Mandatis Principum, seu de officio eorum, qui in provincias cum Imperio mittuntur, [1326] Amsterdam 1651 in 4. Mencken in Disp. de Statutorum non confirmatorum effectu, Horn de Confirmatione Statutorum Municipalium, Speidel in Biblioth. Jurid. Vol. II. voc. Statutum p. 1005 u. nebst vielen andern daselbst angezogenen Rechts-Lehrern.