Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Schlei

Band: 35 (1743), Spalte: 23–24. (Scan)

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Schlehenwein, dazu nimmt man wohlreife Schlehen, ehe sie der Reif trifft, stösset sie in eine Mörser, macht sie zu Kugeln, etwan eines Eyes groß, leget sie auf ein Bret, schiebet sie in einen etwas abgekühlten Backofen, da sie wohl abtrocknen, und verwahret sie an einem temperirten Orte in einer Schachtel. Will man nun Schlehenwein daraus machen, soll an die Kugeln zerbrechen, in ein Faß thun, zur Weinlese-Zeit starcken Most darauf güssen, und ihn damit vergähren lassen. Oder, man lasse wohlreife Schlehen in einem Backofen auf Darrhorden oder Bretern übertrocknen, stosse sie hernach in einem Mörser, daß die Kerne wohl zerquetschet werden, fülle ein Säcklein damit an, und hänge solches, nebst einem andern mit etwas gestossenen Würtznägelein und Zimmet angefüllten Säcklein, und zwey oder drey gespaltenen frischen Limonien darein; Wer es noch besser machen will, mag auch ein Pfund Zucker in Stücklein zerschlagen, darein werffen, darnach vierzehen Tage stehen lassen, und alle Tage mit einem saubern Stäblein das Säcklein umrühren, so wird er schön roth und bekommt einen lieblichen Geschmack. Der Schlehenwein ist dem Magen sonderlich gesund, kühlet und stärcket zugleich denselben, und dienet wider allerley Bauch- und Blutflüsse.