Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Schlangenwundkraut

Band: 34 (1742), Spalte: 1826. (Scan)

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Literatur
* {{Zedler Online|34|Schlangentantz|1826|}}
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Schlangentantz, in Indien, sonderlich auf den Malabarischen Küsten, finden sich viel Storger und Landläufer, welche mit grossen Körben, die mit Schlangen angefüllt, das gantze Land durchstreichen. Ihrer zwey tragen diese Körbe an einer Stange, haben auch weiß Brodt zur Nahrung darinne. Einige unter solchen Schlangen sind 6. 7 bis 9 Schuh lang, obwohl nicht dicker als eines Mannes Finger, und sehen grasgrüne. Andere sind groß und dicke, auch gesprenckelt. Auf das Gelaut der Malabarischen Storger, so sie mit einem gewissen Instrumente, als einer Sackpfeife ohne Unterlaß machen, erheben sich die Schlangen auf ihre Schwäntze, richten den Leib sehr hoch in die Höhe, etliche sperren die Finnen (so ihnen nahe am Kopfe sitzen) von einander, und tantzen solchergestalt auf eine wunderliche, ja gräßliche Weise, wenn anders die Erzehlung davon wahr ist. Ja sie stellen sich gegen einander, als wolten sie kämpfen, und greifen einander so grimmig auf die Haut, als wolte eine die andere verschlingen oder zerreissen, welches bey den großen Schlangen ohne Schauren und Entsetzen nicht anzusehen.