Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
korrigiert
<<<Vorheriger

Rosenthal (Haymann oder Heymann von)

Nächster>>>

Rosentitz

Band: 32 (1742), Spalte: 934–935. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|32|Rosentinctur|934|935}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Rosentinctur|Rosentinctur|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1742)}}


Rosentinctur, Tinctura Rosarum. Nehmet eine halbe Untze rothe getrocknete Rosenblätter, ein Pfund Brunnenwasser, und ein halb Quentgen guten Vitriolgeist, lasset es vier Stunden im warmen Frauenbade stehen, hernach seiget den rothen Safft durch, zerlasset drey Untzen weissen Zucker [935] darinnen, und seiget ihn durch Löschpapier. Diese Tinctur ist in Fiebern, und bey anderer widernatürlicher Hitze ein ungemein kühlendes Mittel, welches dabey die Leber stärcket. Andere nehmen zwey Hände voll sauere Kirschen, eine in Scheiblein geschnittene Zitrone, und vier Pfund Brunnenwasser, kochen es zusammen, bis ein Pfund davon eingesotten; denn seigen sie es durch, güssen es über eine Untze rothe Rosen, ein Quentgen Vitriolgeist, und drey Untzen weissen Zucker, und lassen es stehen, bis sich die Tinctur wohl ausgezogen hat. Wieder andere nehmen eine Hand voll rothe Rosenblätter, zwey Kannen Brunnenwasser, und zwey Loth geschabtes Hirschhorn, lassen es vier und zwanzig Stunden weichen, hernach ein wenig sieden, und thun zuletzt etliche Zitronenschnitte und etwas Zucker dazu, daß es ein lieblicher Tranck werde.