Zedler:Romanische Treppe

Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Romanisch Horn, Römischhorn, und Romishorn

Band: 32 (1742), Spalte: 705–706. (Scan)

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Romanische Treppe, ist eine solche, die gar keine Stuffen, sondern nur einen blossen gewöhnlichen Abhang hat: Dahero man über solche auch beqvehm fahren und reiten kan. Sie hat ihre Benennung daher erhalten, weil sie in Rom zu erst aufgekommen ist. Es erfordert dergleichen Treppe einen [706] sehr guten Raum, denn die Länge darzu muß 5 und 6 mahl grösser seyn, als die Höhe, und gehöret derselben entweder ein gantz gefüllter Grund, oder ein starck Gewölbe; Folglich wird sie nur bey Pallästen grosser Herren angebracht. Man findet sie sowohl in Wendel, als mit geraden Armen gebauet. Eine von der ersten Art ist anzutreffen in dem runden Thurm zu Coppenhagen von König Christian IV 1692. erbauet, welche an Weite, Stärcke und Kunst die andern übertrifft. Ihr Abhang oder Planum inclinatum ist nicht über 8 bis 9 Grad über die Horizontal-Linie erhöhet, und wird rings umher durch hohe und weite Bogen-Fenster volkommen erleuchtet; die schönste von der andern Art, so auch von allen Bau-Verständigen bewundert wird, ist die Haupt-Treppe in der Wilhelms-Burg zu Weimar, worauf man über einen doppelten Aufgang von vorne aus dem Hof bis in die obern Zimmer fahren und reiten kan.