Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Riesenohren

Band: 31 (1742), Spalte: 1574. (Scan)

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Literatur
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Riesen-Kampff, der Name eines gewissen Platzes, in dem Lande Stormarn, bey dem Flecken Wedel, an dem Elbstrohm, allwo die Cimbrischen Sachsen einen ansehnlichen Götzenhayn, und in demselben einen grossen Felsen zum Altar gehabt. Welchen Ort Johann Rist in der sechsten Unterredung seiner Monatlichen Gespräche also beschreibet: Hinter meinem Vorder-Garten liegt ein kleines Höltzlein, Wyde geheissen, hinter diesem Wäldlein war noch für etlichen Jahren ein ziemlich grosser runder Platz, der Riesen-Kampff genannt, wobey dieses zu mercken, daß ein Kampff so viel heisset, als ein mit Hecken, oder Steinen, oder Bäumen umgebener und befreyter Acker. Dieser Riesen-Kampff war rund umher besetzt mit grossen Steinen, welche wie starcke Mauren anzusehen waren. Zwischen denen Steinen stunden sehr grosse schöne und hohe Eich-Bäume, so ordentlich gepflantzet, daß man eigentlich spühren konnte, sie wären mit Fleiß dahin gesetzet, welches alles das Gesichte sehr belustigte. Fast in der Mitten dieses Riesen-Kampffs lag ein überaus grosser Stein, fast wie ein kleines Hauß: Er lag aber mehr nach dem Nieder- als Aufgang der Sonnen. Dieser erschrecklich grosse Stein hatte vier Absätze oder Stiegen, die gleichwohl nur grob ausgehauen waren. Man nennet ihn den Riesen-Opfferstein, und sahe er recht oben (woselbst ohne Zweiffel der Opffer-Platz gewesen,) nicht anders aus, als wenn er natürlich mit Blut und Gehirn durch einander bestrichen oder besprenget. Falckensteins Nordg. Alterth. I Th. p. 159 u. f. 181.