Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Band: 31 (1742), Spalte: 408. (Scan)

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Reitochse, ist ein gantzer und ungeschnittener Ochse, welcher zur Zucht, oder zum Bespringen der Kühe gehalten wird. Die Kennzeichen eines guten Reitochsens sind: Ein wohlgewachsener starcker Leib starcker Nacken, langer Hals, abhangender Triel, schwartze Augen, gutes Gesicht, haarichte Ohren, weite Nasenlöcher, schwartzes Maul, breite Schultern, ein bucklichter Rücken, weite Seiten, kurtze und ebene Füsse, kleine und starcke auswärts gewandte Hörner, und dergleichen. Vor dem dritten Jahre soll er, wegen seines annoch unvollkommenen Alters und schwachen Kräfften, nicht unter die Kühe gelassen werden, nach dem sechsten Jahre seines Alters aber kan man ihn entweder leichten, und wenn er nachmahls wohl gemästet worden, in die Haushaltung schlachten lassen oder verkaufen. Solange er noch seine Dienste verrichtet, bindet man ihn an einem Ende des Kühstalls zu seinen Weibern ein, und giebt ihm eben dergleichen Futter, als dieselben genüssen, damit er bey gutem Leibe erhalten wird, denn er sonst wenig nutzen würde. Wo gar viele Kühe sind, da müssen derselben zween, auch bisweilen wohl dreye gehalten werden. Wenn eine gantze Gemeine vor ihr Vieh einen Heerdochsen hält, wird solcher der Gemeinochse oder das Gemeinrind genennet.