Zedler:Polnische Kranckheiten

Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
unkorrigiert
<<<Vorheriger

Polnische Könige und Königinnen

Nächster>>>

Pohlnisch Laszin

Band: 28 (1741), Spalte: 1254. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde noch nicht Korrektur gelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du bei den Erklärungen über Bearbeitungsstände.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|28|Polnische Kranckheiten|1254|}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Polnische Kranckheiten|Polnische Kranckheiten|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1741)}}


Polnische Kranckheiten. Die Krankheiten, so man in andern Ländern antrifft, findet man auch in Polen. Die Venerischen Kranckheiten sind sehr gemein; die Salivation aber wird nicht so starck gebraucht, als bey uns, indem sie durch Schwitzen dieses heßliche Ubel zu vertreiben suchen. Andere Kranckheiten anlangend, so wissen die Polen wenig oder gar nichts von dem Scharbock, haben auch selten Anstoß von febribus malignis, niemahls aber liegen sie an denselben gefährlich darnieder; wie denn auch das Seitenweh oder pleuritis, und die meisten übrigen Beschwerungen so viel Gefahr in Polen nicht nach sich ziehen, als in andern Ländern. Wunden und Geschwüre an den Schenckeln werden daselbst mehrentheils vor unheilbar gehalten. Dr. Connor berichtet, daß des letzten Königs von Polen Schwester, die Printzeßin Radzivil, noch in dem 64 Jahre ihres Alters ihre monatliche Zeit gehabt; ingleichen daß ein Mann, als er in Warschau gewesen, eine Purgantz eingenommen, und bevor dieselbe ihre Würckung gethan, bey einem Weibsbilde gelegen, welches davon ohne Verzug hefftig purgiret worden; da hingegen der Mann nicht den geringsten Effect von solcher Artzeney gespühret. Neben den Kranckheiten, mit welchen auch andere Nationen behafftet sind, haben die Polen noch zwey absonderliche Beschwerungen, deren die eine von ihnen Colton, von andern aber Plica, auf Teutsch nennen es einige Jüdenzöpffe, und die andere die Rose genennet wird. Connors Beschr. des Königreichs Polen p. 786.