Zedler:Pisa, eine alte Griechische Stadt

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Pisa, ein Schloß zu Jerusalem am höchste Orte der Stadt

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Pisa, Pisae

Band: 28 (1741), Spalte: 455–456. (Scan)

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Pisa, eine alte Griechische Stadt, von der die Landschafft Pisaris ihren Namen führete: gleichwie die Einwohner daher auch Pisaei oder Pisatae genennet worden, die nachher die Elei verjaget haben. Sie lag in der ehemahligen Landschafft Elis oder Elea in Peloponnesus. Es wurden alle 5 Jahre daselbst gewisse Spiele mit Wagen (Ludi Curules) oder die sonst so genannten Olympischen Spiele dem Jupiter Olympicus zu Ehren gehalten. Sie soll, nach einigen, nachher Olympia seyn genennet worden, daß also die Namen Pisa und Olympia die Namen nur einer Stadt. Wiewohl andere noch zweiffeln, ob es ie eine Stadt mit Namen Pisa gegeben habe und glauben vielmehr, es sey ein gewisser Brunnen also genennet worden, von dem also die obgedachte Landschafft und Völcker ihren Namen überkommen. Nur stehen diesen die Zeugnisse des Pindarus, Pausanias und Stephanus entgegen, die Pisa ausdrücklich eine Stadt nennen: zudem ist auch nicht wohl glaublich, daß von einem blossen Brunnen eine gantze Landschafft und [456]ein gantzes Volck den Namen geführet. Stephanus hat vielleicht nicht unrecht, wenn er so wohl einen Brunnen als eine Stadt, die beyde Pisa geheissen, angiebet: welches er Zweiffels ohne von dem Strabo entlehnet, der da schreibet, der Name Pisatis wird von einigen von der Stadt Pisa hergeleitet, als die diesen Namen mit einem Brunnen gemeinschafftlich geführet haben soll. Es scheinet demnach bald, daß da die Geschichtschreiber nur der Olympia, nicht aber der Pisa Meldung thun, als ob die Stadt Olympia aus den Ruinen der Stadt Pisa sey erbauet worden, ab wohl beyde nicht au einem Orte, jedoch in der Nachbarschafft mögen gelegen haben. Der bekannteste Regente der Landschafft Pisatis, die 8 Städte in ihrem Umkreyße soll begriffen haben, ist Oenomaus gewesen, wie er denn auch daher den Zunamen Pisäus bekommen und handelt von ihm im XXV Bande pag. 753. u. f. ein besonderer Artickel. Cellarius in Not. Orb. Antiqu. L. II, c. 13, sect. 14. § 434. u. f.