Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Pietro (Roland) oder Petrejus Roland

Band: 28 (1741), Spalte: 132–133. (Scan)

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Literatur
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Pietro (Jacob) ein tapfferer See-Mann von grosser Geschicklichkeit und Kühnheit, und von Geburt ein Normann, war in den Diensten Peters, Hertzogs von Ossuna, wurde von dem Hertzoge zu seiner geschmiedeten Verrätherey gegen die Stadt Venedig, gebraucht. Dieser schickte ihn nebst Langlad dahin, um Quieva zu unterstützen, und damit Pietro desto bessere Dienste thun könnte, so gab Ossuna vor, daß er wider seinen Willen [133] weggelauffen, und ließ so gar von dem Rathe zu Venedig dessen Ausliefferung verlangen, welcher sich, wie er gewiß wuste, weigern würde, einen Mann zurück zu geben, der dem äusserlichen Scheine nach bey der Republic Schutz wider ihren allgemeinen Feind suchte. Da diese verstellte Zurückforderung, wie es Ossuna eben wünschte, nicht glücken wolte, so schrieb er selbst an Pietro sehr freundlich, ermahnte ihn wieder zurück zu kommen, und versprach ihm nicht allein völlige Vergebung, sondern auch über dieses Beförderung. Dieser ließ den Brief den Rath sehen, welcher ihm hierauf den Befehl über ein Schiff gab, welches er eben suchte, um dadurch bey dem See-Volcke desto besser bekannt zu werden und so viele mit in die Verrätherey hinein zu wickeln, als ihm möglich seyn würde. Unterdessen begab er sich des Nachts in des Spanischen Gesandtens Pallast, um die fernern Anstalten zu Fortsetzung dieser Verschwörung abzureden. Mittlerweile, ehe die abgeredeten Anstalten zu Wercke gebracht wurden, bekam Pietro von dem Rathe Befehl, unter dem Gebiet des Admirals Barbarigo mit der Flotte in die See zu gehen, welches er zu thun sich nicht weigern konnte. Als dieses geschehen, kam einigen von den Verschwornen die Reue an, und machten den gantzen Anschlag dem Rathe der Zehner bekannt. Dieser Rath ließ unverzüglich nachforschen, und da er befand, daß das angebrachte allerdings mit der Wahrheit übereinstimmete, so ließ er die von den Verschwornen, so nicht geflüchtet, bey dem Kopffe nehmen. Die Gefangene wurden mit verschiedenen Todes-Straffen beleget, und dem Barberigo stehendes Fusses Befehl zugeschicket, den Pietro in die See zu schmeissen; dessen Wittbe aber ward mit einem ehrlichen Passe und Zeugnisse nach Maltha geschicket. Gratian. de Bell. Cypr. L. V.