Zedler:Piccolomini (Cölius)

Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Piccolomini (Frantz) ein Sohn Antonii

Band: 28 (1741), Spalte: 43. (Scan)

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Piccolomini (Cölius) ein Cardinal im 17 Jahrhundert, war ein Sohn Alexanders Piccolomini, und zu Siena gebohren. Er legte sich von Jugend auf auf die Rechts-Gelehrsamkeit, kam unter Urban VIII nach Rom, und ward von demselben zum Päbstlichen Cammer-Auditor gemacht, auch zu verschiedenen Handlungen so wohl in Franckreich als in Italien gebraucht. Unter Innocentio X lag er wiederum der Rechts-Gelehrsamkeit ob, unter Alexandern VII aber ward er Päbstlicher Cämmerer und Ertz-Bischoff von Cäsarea, und gieng so dann als ausserordentlicher Gesandter nach Franckreich, um den Frieden zwischen dieser Krone und Spanien zu befördern. Er blieb folgends 7 Jahr lang als ordentlicher Gesandter in Franckreich, muste aber solches 1662 bey Gelegenheit derer dem Frantzösischen Gesandten zu Rom, dem Hertzoge von Creqvi, erregten Händel, auf Königlichen Befehl verlassen, wiewohl ihm doch nach Beylegung solcher Streitigkeiten das Geschencke, so denen Gesandten ordentlich gegeben zu werden pflegt, angeboten ward, so er aber nicht annehmen wolte. Im Jahr 1664 ward er Cardinal, und verwaltete 3 Jahr lang die Gesandtschafft von Romaniola und Ravenna mit gutem Ruhm, ward unter Clemmente IX und Clemente X ein Mitglied verschiedener Congregationen, auch 1671 Ertz-Bischoff von Siena, kam nach des letztgedachten Pabsts Tode im Conclavi zur Päbstlichen Würde in Vorschlag, und starb 1681. Er war ein ehrlicher Mann, besaß aber nicht gar viel Geschicklichkeit zu Staats-Sachen. Ciacconius t. 4. Palatii fasti t. 4. Deymarais histoire des demelés de la Cour de France avec la Cour de Rome. Ughellus Ital. Sac. Tom. III. p. 584.