Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Pfal

Band: 27 (1741), Spalte: 1235. (Scan)

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Pfahl zühen, ist eine Arbeit, die in Weinbergen bald nach der Weinlese vorgenommen werden muß. Solches soll fein behutsam und mit Vorsichtigkeit geschehen, daß man die Spitzen unten von den Pfählen nicht verbreche, und daß ein Wintzer die Gebürge zu unterscheiden wisse, nemlich, was gedeckte und ungedeckte Gebürge, und was derselben Bestellung und Arbeiten seyn, daß er theils Pfähle in ungedeckten auszühe, und an sich selbst die Spitzen oben, damit die Luft die Feuchtigkeit, von dem in der Erden gestandenen Ende auszühe, zusammen setze; der Stock aber bloß dabey stehen bleibe, theils aber mit dem Weinholtze niederlege; auch so der gedeckte Boden locker, oder sehr sandigt ist, daß meistens die Pfähle umgekehret, in Schutz gestecket, oder gar nieder auf den Boden geworffen werden, damit der Wind das lockere oder sandige Erdreich so geschwinde nicht heben möge. Es werden aber meistens die besten und jungen Stöcke in hohen Gebürgen mit den Pfählen niedergeleget. Denn ob es gleich was an den Pfählen schadet: so kömmt es doch dem Weine wieder zu gute. Auch wird ein Pfahl so lange bey einem eingesetzten Stocke und ungedüngter Grube gelassen, biß solche gedünget, daß man siehet, wo ein gesenckter Stock oder ungedüngte Grube zu finden, damit solche auf den künfftigen Herbst des andern Jahres gedünget werde. Denn es geschiehet manchmahl, daß die Gruben entweder durch das Gewässer zulauffen, oder im Winter in der Aufthauung, oder bey der Hacke einschüssen, oder sonsten verzogen und eingetreten werden.