Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Paschalis II.

Band: 26 (1740), Spalte: 1119. (Scan)

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Paschalis I. (Papst) in der Wikipedia
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Literatur
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Paschalis I. Römischer Pabst, war ein gebohrner Römer, wurde von dem Pabst Leo III. über das Kloster St. Stephani gesetzet, und nach Stephan V. im Jahr 817 zum Pabst erwehlet. Er transferirte viele Leiber der Heiligen, bauete, oder erneuerte, beschenckete und zierete viele Kirchen, auch Klöster und Hospitäler, schickete den Ertz-Bischoff zu Rheims Ebbo und Halitgarius, welcher hernach Bischoff zu Cambray geworden ist, nach Dänemarck die dasigen Einwohner zum Christlichem Glauben zu bekehren, und bekräfftigte endlich die Privilegien der Kirche zu Ravenna. Wider die Bilder-Stürmer im Oriente schickete er Briefe; als ihm aber sein Anschlag disfalls nicht angieng, that er den Kayser Leo V. in den Bann, und nahm die vertriebenen Griechen zu Rom auf, welche wegen der Bilder-Verehrung waren verjaget worden. Im Jahr 822 crönete er den Kayser Lotharius an dem heiligen Oster-Tage. Man gab ihm Schuld, daß er mit zwey vornehmen Herren zu Rom, weil sie die Kayserliche Gewalt vertheidigten, schlecht zufrieden gewesen sey, und sie daher gefänglich habe verwahren, nach der Zeit aber ihnen die Augen ausstechen, und sie endlich gar enthaupten lassen. Solches nahm der Kayser sehr übel, und weil der Pabst sich vor dessen Zorn fürchtete, schickte er Gesandten, die seine Entschuldigung anbringen solten, nach Franckreich, und legte in einer Versammlung der Bischöffe einen Eyd ab, daß er nicht den geringsten Theil an dieser That gehabt, wiewol er an der andern Seite behauptete, sie wären beyde des Lasters beleidigter Majestät schuldig, und rechtmäßig gestrafft worden. Der Kayser fertigte Gevollmächtigte nach Rom ab, von erwehnter Sache Erkundigung einzuziehen, und als sie diejenigen, so an Ermordung beyder Herren Schuld gehabt, forderten, wolte sich der Pabst keinesweges dazu verstehen, und gab vor, sie gehörten zu des heiligen Peters Haus-Gesinde, womit alles wegen des Kaysers grossen Gütigkeit ins Stecken gerieth. Endlich starb er den 12 May 824, nachdem er auf dem Römischen Stuhle sieben Jahre drey Monate und 16 Tage gesessen hatte, und wurde in der Kirche des heiligen Apostels Petri begraben. Der Tag seiner Feyer ist der 14 May. Von feinen Episteln stehen etliche in der Biblioth. Patr. Tom. VII. pag. 1502. und 1869. Anastas. in vit. Portif. Baron. Annal. Pagi. Cave Hist. Eccles. du Pin Bibl. Eccl. T. VII.