Zedler:Neumünster, oder Niemünster, und Nienmünster

Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Band: 24 (1740), Spalte: 290. (Scan)

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Neumünster, oder Niemünster, und Nienmünster, ein Städtlein und Amt in Holstein, zwischen Hamburg und Kiel, an den Flüssen Schwall und Stör, nicht weit von Plön und Itzehoe gelegen, und dem Hertzoglichen Hause von Holstein gehörig. Es hat vor alten Zeiten Wipperode oder Wippendorf, und hernach Faldern geheissen. Nachdem aber der Wenden Apostel St. Vicelinus 1127 daselbst ein Kloster erbauet, so hat es den erst gedachten Namen bekommen. Zu diesem Kloster ist besagter H. Vicelinus nach seinem 1154 erfolgten Tod begraben, und ihm folgendes Epitaphium gesetzet, worden:

Faidera Pontificis magni laetetur honore,
Virtutes animo contegat, ossa solo.

Es sind aber die Gebeine dieses Heiligen im Jahr 1332 von Neumünster nach Bordisholm gebracht, von da aber 1614 abermals weggeführet worden, wovon unter dem Artickel St. Vicelinus nachzusehen ist. Im Jahr 1140 haben die Wenden, und 1313 die Ditmarsen dieses Städtlein in die Asche geleget, wie hingegen im Octobr. 1658. die Dänischen Schnaphähne selbiges gantz und gar ausgeplündert haben. Nahe hierbey zu Wormsdorff hat sich 1712 ein Gesund-Brunnen hervorgethan, davon gleich in selbigem Jahre 224 Personen sollen gesund geworden seyn. Angeli Holstein. Chron. p. 69. Tromsd. Arnkiels. Mitternächtige. Völcker, III. Th. p. 392.