Zedler:Neuburgisches Gespräche I, Colloquium Neoburgense I


Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Neuburgisches Gespräche II, Colloquium Neoburgense II

Band: 24 (1740), Spalte: 39–40. (Scan)

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Neuburgisches Gespräche I, Colloquium Neoburgense I, ist das von Johann Pfaltz-Grafen in Zweybrücken, und seiner Fürstlichen Gebrüdere zwischen einigen Gottesgelehrten, wegen des veränderten Zweybrückischen Catechismi, dessen Historie ein eigener Artickel an seinem Orte beschreibet, im Jahr 1593 zu Neuburg angestellet und gehalten worden ist. Anfänglich wurde von den Fürstl. Herren Brüderen insgesamt bewilliget, daß es zu Eßlingen geschehen solte, womit es sich aber von Tag zu Tag verzögerte, bis es endlich in gedachtem Jahre zu Neuburg wircklich bewerckstelliget wurde, als wo Hochgedachte Fürstliche Personen, Johann, Philipp Ludwig, Hertzog zu Neuburg, Friedrich und Carl, in eigener Person sich einfanden, ausser Otto Heinrich, welcher D. Johann Juglern, Pastorn und Superintendenten zu Sultzbach, dahin sandte; der aber erst beym Schluß desselben sich einfand, doch das Protocoll mit übersehen helffen, auch mündlich und schrifftlich bezeuget, daß er alles, was D. Heilbrunner wider die Zweybrückischen vorgebracht, billige. Die Theologen an der einen Seite waren D. Jacob Heilbrunner, Neuburgischer Hof-Prediger, welchem zugesellet waren M. Johann Kleinaw, Superintendent zu Neuburg, D. Phil. Heilbrunner, der Theologie Professor auf dem Gymnasio zu Lauingen, D. Tobias Bruno, Hof-Prediger, M. Magnus Agricola, Pastor an St. Marien zu Neuburg. An Seiten der Zweybrückischen war L. Michael Phil. Beuther, Diaconus zu Zweybrücken, welcher von der Lutherischen zu der Calvinischen Religion übergetreten war, und Bartholomäus Hexamerus, Pastor und Professor zu Hornbach, wiewohl der Hertzog selbst, weil ihm seine Leute dem Wercke nicht gewachsen schienen, grossen Theils das Amt auf sich nahm. Hergegen D. Heilbrunner der beständige Sprecher an jener Seite war. Die Sache, worüber in diesem Gespräche gehandelt wurde, betraff allein den gedachten neuen Zweybrückischen Catechismum, ob er dem Heil. Worte GOttes und der [40] Kirchen-Ordnung gemäß und beystimmig. Ausführlicher handeln von diesem Gespräche Hutters Concordia Concors p. 1277 u. ff. Ruelii und Hartmanns Concilia illustrata T. IV. p. 681 u. ff.